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AUA: Bruchlandung mit Ansage

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Tibor Zenker, Vorsitzender der Partei der Arbeit Österreichs (PdA)

Die 1957 gegründeten Austrian Airlines (AUA) waren einst ein Kernbetrieb der staatlichen bzw. verstaatlichten Großbetriebe in Österreich. Als Rückgrat der österreichischen Wirtschaft waren dies relevante Teile der Industrie (Eisen/Stahl, Chemie, Elektro), des Erz- und Mineralbergbaus, der Erdöl-/Gas-Förderung und Verarbeitung (OMV) sowie im Transportwesen (ÖBB, DDSG, AUA), aber auch im Glücksspiel (Casinos und Lotterien). Im Jahr 1993 – die „Verstaatlichten“ waren zum Großteil in der Österreichischen Industrieholding AG (ÖIAG) strukturiert – wurde von Regierung und Parlament beschlossen, stufenweise eine weitgehende oder sogar vollständige Privatisierung durchzuführen: Dies betraf nicht zuletzt auch die AUA, wenngleich hier sogar schon früher damit begonnen wurde. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass alle diese Schritte unter sozialdemokratisch geführten Bundesregierungen erfolgten.

Privatisierung zum Schleuderpreis

Waren 1988 noch 100% der AUA in Besitz der Republik Österreich, so verringerte sich mit dem ersten Privatisierungsschritt, der mehrheitlich über die Börse vorgenommen wurde, der ÖIAG-Anteil bis 1990 zunächst auf 51,9% an der Aktiengesellschaft. 1999 reduzierte sich dieser Anteil im Zuge einer von der ÖIAG nicht mitvollzogenen Kapitalerhöhung auf etwa 40%. 2008 beschloss die Regierung die Vollprivatisierung – und den gezielten Verkauf an eine ausländische Fluglinie, womit die Investmentbank Merrill Lynch beauftragt wurde. Und hier kommt auch die deutsche Lufthansa ins Spiel.

In einem dubiosen Bieterverfahren, das Gerichtsprozesse und eine Untersuchung der EU-Kommission nach sich zog, setzte sich die Lufthansa gegen französische und russische Interessenten durch. Für den 41,6%-AG-Anteil der ÖIAG an der AUA bezahlte die Lufthansa damals gerade mal 366.000 Euro. Ein erstaunliches Schnäppchen? Nicht nur das: Der damalige Schuldenstand der AUA im Ausmaß von 500 Millionen Euro wurde nicht mitübernommen, sondern verblieb bei der ÖIAG. Anders gesagt: Die Republik und die Steuerzahler blieben darauf sitzen. Nochmals anders: Die Lufthansa wurde von Österreich indirekt mit 4 Millionen und 634.000 Euro subventioniert, damit sie die AUA an ihren Konzern als Tochtergesellschaft anschließt. Eine schöne Mitgift für die Deutschen, ein Verlustgeschäft für Österreich.

Anschluss an die Lufthansa

Mit 2009 erwarb die Lufthansa aber nicht nur den (entscheidenden) Staatsanteil an der AUA, sondern auch den restlichen, privaten Streubesitz per Zwangsabfindung. Dies kostete die Lufthansa rund 200 Millionen, durch die Schuldenübernahme der ÖIAG fiel dies jedoch kaum ins Gewicht – es blieb bei einem Erwerb mit de facto-Gewinn. Dadurch konnte jedoch die AUA-Aktie von der Wiener Börse genommen und der Betrieb neu strukturiert werden. Dies geschah über die Zwischenstruktur der „Österreichischen Luftverkehrs-Holding GmbH“, an der die Lufthansa direkt mit 49,8% beteiligt ist, während 50,2% in einer österreichischen Privatstiftung stecken, die von der Lufthansa eigens gegründet wurde – dies ist wichtig, denn dadurch wird ein „österreichischer“ Kernaktionär vorgegaukelt. In Wirklichkeit hat die AUA als eigenständiges und als österreichisches Unternehmen zu bestehen aufgehört. Sie ist Teil eines deutschen Konzerns, zu dem u.a. auch Swiss, Eurowings/Germanwings oder Brussels Airlines gehören. Diese Tatsache spiegelt sich personell ja auch im Vorstand und Aufsichtsrat wider.

Die neue Führung verordnete einen Sparkurs, um mehr Profit aus der AUA zu ziehen: Über 2.000 Angestellte wurden „abgebaut“, die restlichen wurden mit Gehaltskürzungen und betriebliche Schlechterstellungen bedacht. 2012/13 wurde sogar auf recht hinterlistige Weise versucht, den formellen Betrieb der AUA über deren Tochter Tyrolean laufen zu lassen, um den gültigen Kollektivvertrag nicht mehr anwenden zu müssen. Die profitsteigernden Maßnahmen hatten jedenfalls Erfolg: Bei einem Umsatz von über 2 Milliarden Euro wies die AUA zuletzt (2018) einen Vorsteuergewinn (EBIT) von etwa 100 Millionen auf (zum Vergleich die Lufthansa selbst: 2,8 Mrd. Gewinn bei 36 Mrd. Umsatz, ebenfalls 2018).

Pandemie stutzt die Flügel

Im Jahr 2020 ist jedoch alles anders. Durch die Corona-Pandemie mussten auch die 84 AUA-Maschinen am Boden bleiben, der Flugverkehr ist weltweit so gut wie eingestellt. Natürlich geht so etwas auch an einem großen Konzern wie der Lufthansa nicht spurlos vorbei – und die kommende Wirtschaftskrise wird es auch nicht. Es wurden erste Maßnahmen gesetzt: Die rund 7.000 AUA-Angestellten wurden zur Kurzarbeit angemeldet, 20 Flugzeuge wurden per sofort für immer außer Betrieb gestellt. Für die nähere Zukunft ist die weitere Verkleinerung der Flotte vorgesehen (auf 25–50%), selbstverständlich werden dann auch nicht alle Arbeitsplätze erhalten bleiben können.

Nun werden von der Republik Österreich Staatshilfen gefordert – kolportiert werden etwa 800 Millionen Euro. Dazu muss man zunächst zweierlei wissen: Nicht nur, dass Österreich schon in der Vergangenheit gegenüber der Lufthansa erstaunlich großzügig war, durch Steuerbefreiungen subventioniert man zudem die AUA jedes Jahr indirekt mit zig Millionen Euro, auf die das Finanzministerium verzichtet. Und durch das Kurzarbeitsmodell erhält die AUA bereits 320 Millionen aus der öffentlichen Hand. Da mag es nicht überraschen, dass es sich bei den Verhandlungen über direkte Staatshilfen nun ein wenig spießt: Bislang vorgesehene Höchstbeträge sollten im Einzelfall 120 Millionen nicht überschreiten, was ohnedies schon überaus generös gegenüber Großkonzernen ist, aber die AUA braucht und verlangt fast das Siebenfache – als ersten Schritt.

Erpressung und Umverteilung

Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich die Lufthansa durchsetzen mit ihren Forderungen für die AUA, denn sie hat hierfür einige Trümpfe in der Hand, die ihr von den österreichischen Regierungen gerne überlassen wurden. Vom Erhalt der AUA ist auch der Flughafen Wien bis zu einem gewissen Grad abhängig, außerdem hängen nicht nur die direkten 7.000 Arbeitsplätze der AUA daran, sondern mindestens noch einmal so viele im Bereich von Auslagerungen und Zulieferungen. Damit hantiert die Konzernführung auf wenig subtile Weise: Wenn nicht (weiterhin) bezahlt wird, dann müsse man die AUA eben in Konkurs gehen lassen und liquidieren. Auch die Umwandlung zum Billigflieger steht als Alternative und Drohung im Raum. Die Republik hat sich durch die Auslieferung eines wichtigen österreichischen (Staats-)Unternehmens an einen deutschen Konzern erpressbar gemacht.

Die Schädlichkeit der Privatisierung ist evident. Privatisierungen erfolgen im Kapitalismus nach dem Prinzip: Wenn Gewinne abgeworfen werden, dann wird privatisiert; wenn Verluste zu begleichen sind, dann wird vergesellschaftet und nach dem Staat gerufen. In Wirklichkeit gibt es keinen vernünftigen Grund, warum ein Staat ein gewinnbringendes Staatsunternehmen verkaufen sollte; und keinen Grund, warum man die Verluste eines Privatkonzerns – und in diesem Fall gar eines nichtösterreichischen – auf Steuerkosten übernehmen sollte. Doch dies ist eben ein Prinzip der kapitalistischen Profitmacherei, und natürlich ist auch der bürgerliche Staat nicht Opfer, sondern willfähriger Helfer dabei. Seine Geschenke an Unternehmen und Konzerne sind steuerfinanziert: Die diesbezüglichen Haupteinnahmen sind Lohn- und Massensteuern, die zum Großteil von den arbeitenden Menschen getragen werden. Die Reichen, die Kapitalisten und die Konzerne werden vom Finanzministerium hingegen mit Samthandschuhen behandelt. Hier erfolgt Umverteilung von unten nach oben – das ist einer der Zwecke des bürgerlichen Staates in seiner Eigenschaft als ideeller Gesamtkapitalist.

Verstaatlichung und Vergesellschaftung

Natürlich sollte die Lufthansa – und die AUA ist nun mal ein Teil davon – keinen Cent österreichisches Steuergeld erhalten. Es gab ohnedies schon genug Geldgeschenke. Wenn es Staatshilfen für einen deutschen Konzern braucht, dann möge man sich an Berlin wenden (doch auch den arbeitenden Menschen in Deutschland ist dies nicht zuzumuten). Man könnte aus dieser Angelegenheit, wie aus der gesamten Corona- und Wirtschaftskrise, einiges lernen, z.B. dass Privatisierungen nicht im Interesse der Arbeitnehmer und der Kunden liegen, und dass der Verkauf ins Ausland nicht im Interesse der österreichischen Bevölkerung liegt. Solche Vorgänge führen – trotz Subventionen – immer zu Arbeitsplatz- und Lohnverlusten, zu Standortschließungen, Verteuerungen und wirtschafts- sowie sozialpolitischer Abhängigkeit.

Man könnte der Lufthansa vielleicht ihre läppischen 366.000 Euro zurücküberweisen, die deutschen Unternehmensführer (per Zug) zurück nach Frankfurt schicken und die AUA wieder verstaatlichen. Wenn man dann schon dabei ist, könnte man den Betrieb auch unter die Kontrolle der Beschäftigten stellen. Man könnte sie – nämlich nicht nur die Piloten – anständig bezahlen, bei erträglichen Arbeitszeiten. Überhaupt sollte man wohl alle privatisierten Unternehmen, Konzerne und Banken wieder verstaatlichen, auf Dauer… – ach, was soll’s? Vielleicht einfach gleich insgesamt das Privateigentum an Produktionsmitteln abschaffen und durch gesellschaftliches Gemeineigentum ersetzen? Auf dass die Kapitalisten niemanden mehr ausbeuten und erpressen können, sondern die arbeitenden Menschen ihr Schicksal selbst in der Hand haben. Das wäre für alle billiger, gesünder und gerechter. Aber, Moment mal: Das wäre ja Sozialismus.

Zeitgenossen über Lenin

Wladimir Iljitsch Uljanow, besser bekannt unter seinem Kampfnamen LENIN, hätte dieser Tage seinen 150. Geburtstag. Der Schriftsteller Maxim Gorki schrieb über Lenin, der als Führer der russischen Bolschewiki wesentlich zu Strategie und Taktik und somit zum Sieg der ersten proletarischen Revolution in der Menschheitsgeschichte, der Oktoberrevolution 1917 beitrug: „Mich entzückte der in ihm so machtvoll verkörperte Wille zum Leben und sein tatfreudiger Hass gegen die Abscheulichkeiten des Daseins. Ich freute mich an dem jugendlichen Wagemut, der alles erfüllte, was er tat“.

Wir bringen hier einige Erinnerungen von Mitkämpfern und Weggenossen, aber auch von einfachen Arbeitern und Bauern an Lenin.

„Wie in einem Brennspiegel vereinigt er in sich die Willensstärke, die Kraft, das schonungslos Niederreissende und beharrlich Aufbauende der Revolution. Jedem, dem der läuternde Wirbelsturm der Arbeiterrevolution willkommen ist, muß sich auch dem Symbol, der Verkörperung der Revolution, Wladimir Iljitsch Lenin, nah und verbunden fühlen.“

Alexandra Kollontai (1882–1952) nahm aktiv an den Oktoberkämpfen 1917 teil und war eine enge Mitkämpferin Lenins. Erste Frau im Rang einer Botschafterin.

„Lenin besaß die außerordentliche Fähigkeit, tiefe Gedanken in einfachste Worte zu kleiden, und konkrete Situationen zu analysieren. Sein Scharfsinn ist verbunden mit der Großen Kühnheit des Denkens.“

John Reed, US-amerikanischer Schriftsteller und Journalist, der die Oktoberrevolution selbst miterlebte und das Buch „10 Tage, die die Welt erschütterten“ schrieb.

„Im Hungerjahr 1919 schämte sich Lenin, die Lebensmittel zu verzehren, die ihm Genossen, Soldaten oder Bauern aus der Provinz schickten. Wenn die Pakete in seine ungemütliche kalte Wohnung gebracht wurden, verzog er unmutig das Gesicht, wurde verlegen und konnte nicht schnell genug Mehl, Zucker und Butter an kranke oder unterernährte Genossen weitergeben.“

Maxim Gorki, weltberühmter russischer Schriftsteller, den eine lange Freundschaft mit Lenin verband.

„Also darum geht es“, rief Lenin. „Ob die Sowjetmacht stark genug ist, ob sie standhält? Das ist die Frage? Klar. Wir enteignen den Boden, und nachher bricht die Macht zusammen, die Bolschewiki und die Kommissare nehmen Reißaus, und die Bauern werden wegen Landraub gespießt und gevierteilt! Klar!“ Lenin erhob sich und ging auf Pachomow zu. „Niemand wird die Sowjetmacht niederwerfen, niemand und niemals, selbst wenn alle Kapitalisten der Welt sich gegen sie verschwören. Das Bestehen der Sowjetmacht hängt von uns allen ab, auch von Ihnen, Genosse Pachomow.“

Lenin zu einem Bauern, den sein Dorf geschickt hatte, weil das „Dekret über Grund und Boden“, das die Verteilung des Großgrundbesitzes an die armen Bauern vorsah, zwar begeisterten Anklang fand, die Bauern jedoch fürchteten, dass das nicht von Dauer sein würde, und sie dann von den Großgrundbesitzern zur Rechenschaft gezogen würden. (zit. nach Sergej Antonov).

„Wladimir Iljitsch Lenin näherte sich, lebhaft mit mehreren Arbeitern sprechend, dem Wagen. Sie überschütteten ihn mit Fragen, er antwortete bereitwillig, und ausführlich und fragte seinerseits. So kamen sie sehr langsam näher. Zwei oder drei Schritt vom Wagen blieb Wladimir Iljitsch stehen. Einer der Leute hatte bereits den schlag geöffnet. Das Gespräch dauerte noch etwa zwei Minuten. Seitlich von Wladimir Iljitsch, etwas vor ich, standen zwei Frauen. Als Wladimir Iljitsch sich anschickte, in den Wagen zu steigen, krachte plötzlich ein Schuss.“

Aus den Erinnerungen des Chauffeurs von Lenin, Stepan Gil. Am 30. August 1918 verübte die Sozialrevolutionärin Fanny Kaplan ein Schussattentat und gab insgesamt drei Schüsse auf Lenin ab. Weitere Attentate auf ihn folgten. An den Spätfolgen des Kaplan-Attentates starb Lenin am 21. Januar 1924 im Alter von nur 54 Jahren in Gorki bei Moskau.

Schulen als neuer Corona-Hotspot?

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Ab 4. Mai werden die Bildungseinrichtungen in Österreich schrittweise wieder hochgefahren. Als erstes gehen die Maturantinnen und Maturanten wieder in die Schule. Ab 15. Mai könnte dann auch der normale Unterricht wieder stattfinden. Dabei sollen strenge Sicherheitsregeln gelten.

Die Rede ist von Sicherheitsabstand, Mund- und Nasenschutz und einigem mehr. Von Lehrervertreterseite wird dabei kritisiert, dass es bei der derzeitigen Belegung der Klassen und dem Personalstand häufig weder möglich sei, einen Sicherheitsabstand einzuhalten, noch Klassen zu teilen. Es mangle schlicht an Infrastruktur und Personal. In vielen Klassen wäre kein Zugang zu Wasser vorhanden, geschweige denn Warmwasser. Regelmäßiges Händewaschen wäre dadurch erschwert und Desinfektionsmittel ist Mangelware.

Kritik von Gewerkschaft

Die Lehrergewerkschaft ÖLI-UG an den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen geht in ihrer Kritik am Plan der Schulöffnungen einen Schritt weiter. Sie gibt zu bedenken, dass eine zweite Infektionswelle durch die Öffnungspolitik der Regierung noch nicht abgeschätzt werden kann. Dies könne erst in drei bis vier Wochen ermittelt werden. Sollte der Schulbetrieb wieder hochgefahren werden und es zu einer zweiten Infektionswelle kommen, könnten Schulen zur Virenschleuder werden, mit Lehrerinnen und Lehrern als Ausgangspunkt.

Die Opposition fordert in einem Entschließungsantrag einen detaillierten Fahrplan über eine schrittweise Öffnung der Schulen ab Anfang Mai sowie Konzepte für Hygiene und den Umgang mit Risikogruppen – all dies blieb die Regierung bisher schuldig. Die Partei der Arbeit hat sich in einer Stellungnahme vor einigen Tagen für die Schließung aller Betriebe, die nicht zur Grundversorgung gehören, ausgesprochen. Sie kritisiert die Öffnungspolitik der Regierung.

Quelle: ORF / OÖN / PdA

Türkische Logistikarbeiter schlagen Alarm: Kaum Schutz vor COVID-19

Türkei. Arbeiter von „Netlog Logistics“, einem der größten Unternehmen der türkischen Logistikbranche, das über 15.000 Menschen beschäftigt, schlagen Alarm. In einem Brief an das Arbeitersolidaritätsnetzwerk PE schreiben sie: „Einige unserer Freunde wurden positiv auf COVID-19 getestet. Sie wurden krankgeschrieben. Die Unternehmensleitung teilte mit, dass Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums den Arbeitsplatz besuchen würden, um Tests durchzuführen, aber bisher ist noch niemand erschienen“.

Die Kollegen beklagen sich, dass im Lager keine COVID-19-Vorsichtsmaßnahmen getroffen würden: „Wir müssen den ganzen Tag mit der gleichen Maske arbeiten. Pro Tag wird nur eine Maske zur Verfügung gestellt. Die Masken haben nur eine Schicht, und das Unternehmen verteilt sie nur, um zu zeigen, dass Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Einige unserer Freunde arbeiten 12 Stunden mit nur einer Maske. Außerdem werden die Masken falsch verwendet, und die Vorsichtsmaßnahmen für eine Pandemie werden nicht ernst genommen, weil es an Schulungen zur Arbeitssicherheit fehlt. Außerdem benutzen wir alle noch immer dieselbe Cafeteria, in der soziale Distanzierung und Hygienevorschriften missachtet werden. Jeder bei der Arbeit steht unter Stress, aber niemand erhebt seine Stimme, um seinen Arbeitsplatz in einer so harten Zeit zu behalten.“

Quelle: SOL International


Weitere Lockerungen ab Anfang Mai, Partei der Arbeit skeptisch

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Die österreichische Bundesregierung hat weitere Lockerungen der Schutzmaßnahmen vor COVID-19 bekanntgegeben. In einem ersten Schritt dürfen die meisten Geschäfte ab 2. Mai wieder geöffnet haben. Schulen und Gaststätten folgen ab Mitte Mai. Die Partei der Arbeit (PdA) zeigt sich skeptisch, „dass die Profite des Kapitals um jeden Preis gesichert werden sollen und die Regierung zu diesem Zweck auch bereit ist, die Gesundheit des Volkes zu opfern.“

Mit Ausnahme mit Hotels, Gaststätten, Restaurants und Freizeitbetriebe dürfen sämtliche Geschäfte ab dem 2. Mai wieder geöffnet haben. Über den weiteren Umgang mit den Ausgangsbeschränkungen wird die Regierung am 28. April informieren.

Die Schulen sollen ab dem 15. Mai schrittweise geöffnet werden, die Vorbereitungen für Matura und Lehrabschlußprüfung bereits am 4. Mai starten.

Ämter und Behörden öffnen ihre Pforten ab dem 15. Mai, ebenso dürfen ab dann wieder Gottesdienste stattfinden.

PdA: Zu frühe Lockerung könnte schwere Folgen haben

Die Partei der Arbeit warnt in ihrer Stellungnahme: „Das Volk sollte sich von den Plänen der Regierung nicht blenden lassen. Die Corona-Krise ist noch lange nicht überwunden. Eine zu frühe Lockerung der Maßnahmen könnte durchaus noch einen weiteren Corona-Ausbruch mit ähnlichen Folgen wie in Italien oder Spanien zur Folge haben. Dort ist das Gesundheitssystem komplett zusammengebrochen und es sterben täglich hunderte Menschen.“ Obwohl es derzeit eine sehr geringe Zahl an Neuinfektionen gäbe, würden die Pläne der Regierung die bewusste Gefahr in sich bergen, dass sich das rasch wieder ändern könne. 

Internationale Anerkennung für Lenin

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Weltweit halten 89 kommunistische und Arbeiterparteien in einer gemeinsamen Erklärung anlässlich des 150. Jahrestages von Lenins Geburt fest: „Wir ehren den großen Revolutionsführer W. I. Lenin, wir verschreiben uns der Fortführung seines Werkes!“. Die gesamte Erklärung inklusive der Unterzeichnerinnen ist auf der Homepage der Partei der Arbeit Österreichs (PdA) in deutschter Übersetzung abrufbar.

Auch die Initiative kommunistischer und Arbeiterparteien Europas ehrt Lenin anlässlich des Jubiläums. Sie hält in ihrer Erklärung u.a. fest: „Seine Schrift mit dem Titel ‚Über die Losung für die Vereinigten Staaten von Europa‘ ist eine wertvolle zeitlose Ressource für den Kampf der Kommunistinnen und Kommunisten in Europa, in dem betont wird, dass diese unter kapitalistischen Bedingungen entweder unmöglich oder reaktionär ist.“

Quelle: Partei der Arbeit

Wahlergebnis am Verhandlungstisch bestimmt

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Niederösterreich. Bei der Landarbeiterkammer“wahl“ in Niederösterreich steht das Ergebnis auch ohne Urnengang fest. Konservativer NÖAAB und Sozialdemokraten (FSG-LK) einigten (!) sich auf den Wähler- und Wählerinnenwillen und treten als gemeinsame Liste an.

Hackeln ja, wählen nein. So lautet offenbar das Motto der fragwürdigen Interessenvertreter der etwa 21.000 Arbeiterinnen und Arbeitern bei Lagerhäusern, Bundesforsten, Gärtnereien, Weinbaubetrieben & Co. in Niederösterreich. Denn die vorgesehenen Wahlen am 17. Mai wurden nun durch einen unglaublichen Schulterschluss von Schwarz/Türkis und (Blass)Rot ad absurdum geführt. Die Funktionäre der beiden Sozialpartnerschafts-Blöcke bestimmen, dass Wahlen im Gegensatz zur Arbeit im Betrieb in der gegenwärtigen Situation unzumutbar seien. Eine Verschiebung oder eine Briefwahl wurden gar nicht erst ernsthaft in Erwägung gezogen.

FSG sogar beim Packeln umgefallen

Also liegt bereits jetzt das „Wahl“ergebnis vor – weshalb die vorgesehenen Wahlen auch gleich entfallen, da ohnehin nur eine Liste antritt. Die vielbeschworene „sozialdemokratische Handschrift“ kommt dabei wieder einmal voll zum Zug. Freiwillig verzichtet die FSG auf eines ihrer bisherigen 7 Mandate und schenkt dem NÖAAB mit nunmehr 34 Mandaten eine noch größere Mehrheit. Nur eben nicht aufgrund des Willens der Beschäftigten, sondern nach bewährten Hinterzimmer-Verhandlungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Aktionen wie diese sowie die schwachen Verhandlungsergebnisse bei den entsprechenden Kollektivverträgen machen deutlich, warum bei den letzten NÖ Landarbeiterkammerwahlen 2014 nur mehr weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch machten, was einen erneuten Negativrekord bedeutete. Und von der Lebens- und Arbeitsrealität eines rumänischen Erntehelfers am Spargelfeld oder einer Teilzeit-Verkaufsberaterin im Lagerhaus sind die wahlweise in Anzug und Krawatte oder Tracht auftretenden „Arbeitervertreter“ ohnehin soweit entfernt wie Gmünd von Wiener Neustadt.

Rassistischer Übergriff in Salzburg

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Salzburg. Eine serbische Trafikantin wurde Berichten zufolge rassistisch bedroht. Ein 33-Jähriger soll die Trafik betreten, die Verkäuferin bedroht und mehrmals „Heil Hitler!“ geschrien haben. Der Verdächtige hat die Trafik an zwei aufeinanderfolgenden Tagen aufgesucht.

Täter geschnappt

Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter in unmittelbarer Umgebung zur Trafik fassen. Er hatte Marihuana bei sich und wurde wegen gefährlicher Drohung, NS-Wiederbetätigung und Verstoß gegen das Suchtmittelgesetz angezeigt. Die Polizei entschied, dass der Verdächtige auf freiem Fuß bleibt.

Quelle: ORF

Immofinanz: 352 Millionen Euro Jahresgewinn!

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Wien. Um sagenhafte 62 Prozent konnte die börsennotierte Immobiliengesellschaft Immofinanz ihren Gewinn im vergangenen Jahr gegenüber 2018 steigern. Insgesamt beträgt der Nettogewinn 352 Millionen Euro. Vorbehaltlich negativer Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sollen saftige Dividenden in der Höhe von etwa 75 Millionen Euro an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Die Immofinanz ist jene Immobiliengruppe, an die 2004 unter Bundeskanzler Schüssel und Finanzminister Grasser die staatliche „Buwog“ verkauft wurde. Die Buwog war vorher die Immobiliengesellschaft des Bundes und verwaltete einen großen Pool an Wohnungen.

Seit 2017 läuft im Zusammenhang mit diesem Verkauf ein Prozess gegen 14 Angeklagte, darunter der ehemalige Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Ihnen wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, den Verkauf manipuliert und Provisionen kassiert zu haben. Selbstverständlich gilt bis zu einem rechtskräftigen Urteil des Gerichts die Unschuldsvermutung.

Ohne genauere Kenntnis der Konzerninterna kann gesagt werden, dass die ehemaligen Bundeswohnungen sicher einen wesentlichen Beitrag zu diesem überragenden Jahresergebnis beigetragen haben. Ohne die Privatisierung würden diese Wohnungen immer noch dem Staat gehören. Nun werden Riesengewinne damit erwirtschaftet, die zu einem guten Teil in die Taschen der Aktionäre fließen, die wiederum kaum Steuern dafür zahlen müssen.

Arbeiterklasse gegen Amazon – Der Kampf geht weiter

USA. Die Belegschaft von Amazon protestiert gegen die widrigen Arbeitsumstände beim Online-Giganten. Hunderte Arbeiterinnen und Arbeiter setzen nun auf Krankenstand, um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen. Die ZdA berichtete bereits über die untragbaren Zustände in den Werkshallen und den milliardenschweren herausgepressten Profit.

Damit beginnt der bisher größte US-weite Protest in der Zeit des Corona-Virus.

Gefordert wird, dass Amazon endlich die empfohlenen Covid19-Hygienestandards umsetzt und bezahlten Krankenstand zugesteht. Regelmäßige Temperaturmessungen an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern würden nicht durchgeführt werden. In einigen Lagerhäusern soll es laut Guardian bereits mehr als 30 bestätigte Infektionen mit Coronavirus geben. Die Ausbreitung in solchen Lagerhallen vollzieht sich, wie wir anhand der Krisenregion Lombardei gesehen haben, äußerst schnell und gefährlich.

Belegschaftsvertreter fordern eine zweiwöchige Schließung der Lager, Testungen und darüber hinaus die weitere Bezahlung der Arbeiterinnen und Arbeiter im Krankenstand. Da es besonders schwierig ist, von Amazon den bezahlten Krankenstand zugesprochen zu bekommen, seien viele trotz Fiebers am Arbeitsplatz erschienen. Selbst das regelmäßige Händewaschen wird eine Sache der Unmöglichkeit, wenn Quoten erfüllt werden müssen – deshalb wird auch eine Abschaffung dieser Quoten gefordert. Das Fehlen von systematischen Testungen, Hygienestandards und das Arbeiten trotz offensichtlicher Krankheitssymptome wird dadurch nicht nur eine Gefahr für die in den Werkshallen Schuftenden, sondern auch für die Paketadressaten. 

Quelle: ORF / ZdA