Wien. Bereits seit Jahrzehnten sollen die Sicherheitsstandards des Lorenz-Böhler-Spitals, speziell im Bereich Brandschutz, im Fokus interner Prüfungen und Diskussionen stehen. Erst die jüngsten Überprüfungen brachten die offenkundigen Mängel ans Tageslicht und hatten eine Schließung des Lorenz-Böhler-Spitals zur Folge.
Laut Aussagen des stellvertretenden Vorsitzenden des Betriebsrats, Heinz Brenner, seien die Mängel im Brandschutzsystem des Krankenhauses jedoch seit langer Zeit bekannt. Die AUVA weist die Vorwürfe in aller Schärfe zurück. Doch Dokumente und historische Belege würden darauf hinweisen, so der Belegschaftsvertreter, dass die Einrichtung seit mindestens 50 Jahren mit einem unzureichenden Brandschutzstandard, der Klasse F30, operiert – ein Zustand, der selbst nach damaligen Vorschriften für Krankenhäuser unakzeptabel war. „Die AUVA hat den Missstand bewusst ignoriert und damit Patientinnen und Patienten gefährdet“, kritisiert Brenner.
Trotz wiederholter Hinweise und Aufforderungen durch Behörden z. B. in den Jahren 1988, 2002, 2011 und zuletzt 2021, die Notwendigkeit der Einhaltung eines höheren Sicherheitsstandards (F90) zu erfüllen, scheinen diese Warnungen ignoriert worden zu sein. Diese historische Nachlässigkeit hat zu einer Situation geführt, in der nicht nur die Gesundheit und Sicherheit der Patientinnen und Patienten, sondern auch die des Personals gefährdet worden sei. „Ich glaube, es ist an der Zeit, dass hier die Behörden tätig werden, um die Verantwortung der Direktion zu überprüfen.“, so der Betriebsrat weiter.
Die kürzlich publik gewordenen Baumängel hatten dazu geführt, dass das Krankenhaus vorübergehend schließen musste. Derzeit werden als vorläufige Alternativen entweder die Einrichtung eines provisorischen Krankenhauses in Containerbauweise oder eines modularen Gebäudes in der Nähe, oder aber die Verbesserung der Brandschutzmaßnahmen am bestehenden Standort in der Donaueschingenstraße in Betracht gezogen.
Quelle: ORF