HomePanoramaRS-Virus demonstriert Schwächen des Gesundheitssystems

RS-Virus demonstriert Schwächen des Gesundheitssystems

Wien. Nachdem die Corona-Pandemie demonstriert hat, dass das Gesundheitssystem in kapitalistischen Gesellschaften mangelhaft ist, wird dies nun auch im Zusammenhang mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) deutlich.

Der ORF titelte in der vergangenen Woche, dass wir es aktuell mit einer Triple-Welle aus Covid-19, Grippe und RSV zu tun hätten. Weiter heißt es, sie tritt sehr früh und auch heftiger auf als in anderen Jahren.

Kleinkinder sind in der kalten Jahreszeit besonders häufig von einer Infektion mit dem Respiratorische Synzytial-Virus betroffen, bzw. ist es für sie besonders unangenehm. Eine solche Erkrankung ist der häufigste Grund, warum Säuglinge und Babys wegen einer Atemwegserkrankung im Spital behandelt werden müssen. Sie brauchen bei einer Infektion oft Atemunterstützung. Die diesjährige Welle ist laut Expertinnen und Experten aber besonders stark. In Wien beispielsweise müssen Berichten zufolge bereits besonders viele Kinder in den Spitälern behandelt werden. Die „Salzburger Nachrichten“ berichteten am 29. November davon, dass in der Klinik Donaustadt von den 32 Betten, die üblicherweise für Kinder mit Infektionserkrankungen zur Verfügung stehen, 27 durch Säuglinge mit RS-Viren belegt seien, nur zwei Betten seien insgesamt noch frei.

Ähnlich gestaltet sich die Lage in Deutschland, wo Gesundheitsminister Karl Lauterbach mehr Klinikpersonal auf Kinderstationen verlegen möchte. Auf Kinderstationen in Deutschland gäbe es aktuell kaum mehr freie Betten, deswegen soll Personal von Erwachsenenstationen abgezogen werden. Lauterbach will dafür vorübergehend die Personaluntergrenzen nicht mehr durch Krankenkassen prüfen lassen.

In Österreich wird von Ärzten dazu geraten, nicht mit vielen Menschen zusammenzukommen und Menschenansammlungen möglichst zu vermeiden. Je jünger Kinder sind, desto schwerwiegender kann der Verlauf sein. 

Beide Maßnahmen verdeutlichen, dass das Gesundheitssystem nicht auf Ernstfälle vorbereitet ist. Jahrelange Spar- und Privatisierungspolitik haben ihre Spuren hinterlassen. Im Kapitalismus ist das Gesundheitssystem weniger am Wohl der Menschen ausgerichtet als vielmehr an ökonomischen Größen.

Quelle: ORF/Salzburger Nachrichten/Die Welt

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