In Niederösterreich spricht man bereits von einem Jahrhunderthochwasser. Ein Feuerwehrmann kam bei den Rettungsmaßnahmen ums Leben. In Polen ist ein Damm gebrochen.
St. Pölten/Wien. Aufgrund der starken Niederschläge ist Sonntagfrüh ganz Niederösterreich zum Katastrophengebiet erklärt worden. Bewohner mussten aus Häusern gerettet werden. In der Nacht wurde der Zugverkehr auf der Weststrecke zwischen Amstetten und St. Valentin eingestellt. Die Reisewarnung der ÖBB wurde bis Montagabend verlängert. Das unwetterbedingte Hochwasser hat nun auch die Bundeshauptstadt erreicht. Der Wienfluss wies am Sonntag um 9.00 Uhr im Bereich der Kennedybrücke einen Pegelstand von 2,26 Meter auf. Am Vortag waren es zur selben Zeit 50 Zentimeter. Die Wiener Stadtwerke mussten die Linien U3, U4 und U6 teilweise einstellen. Es gibt einen Schienenersatzverkehr.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag waren in Niederösterreich rund 20.000 Feuerwehrleute im Einsatz. Die Feuerwehr hat daher Unterstützung durch Katastrophenhilfszüge aus anderen Bundesländern angefordert. Die ersten sind heute Nachmittag bereits eingetroffen: Vier Züge mit rund 200 Feuerwehrmännern und ‑frauen aus der Steiermark sind sogleich in den Einsatz gegangen. Ein Mitglied der freiwilligen Feuerwehr ist in Niederösterreich im Einsatz ums Leben gekommen. Besonders dramatisch ist die Situation am Kamp, der Stausee Ottenstein konnte die Wassermassen nicht mehr aufnehmen und ist über die Ufer getreten. Auch in anderen Teilen des Landes, vor allem im Waltviertel und im Großraum Krems/St. Pölten gibt es dramatische Szenen. Das Bundesheer steht mit 2.400 Soldaten zur Hilfe bereit, auch Hubschrauber sind im Einsatz. Tausende Haushalte sind ohne Strom.
Dammbruch in Polen
Neben Österreich sind auch viele weitere Länder in Mitteleuropa derzeit von Hochwasser und Unwettern betroffen. Nach starken Regenfällen ist im Südwesten Polens am Sonntag ein Staudamm gebrochen. Hunderttausende Haushalte ohne Strom
Tausende Menschen mussten in Polen, Tschechien und Rumänien in Sicherheit gebracht werden. In Polen und Tschechien liefen die Rettungsarbeiten am Sonntag auf Hochtouren, dort waren Hunderttausende Haushalte ohne Strom. In Polen ist ein Mensch ums Leben gekommen.