Wien. Mit Ende August zählt die APA in Österreich inzwischen 26 Femizide. Der neuste Fall in Vorarlberg bestätigt die Statistik, die besagt, dass solche Übergriffe in der Regel durch Männer aus dem Nahumfeld der Frauen stattfindet.
In Bludenz ist am Dienstagabend eine 32-jährige Frau erstochen worden. Der getrennt von der Frau lebende Ehemann ist wegen Tatverdachts festgenommen worden und hat bereits gestanden.
Die Frau wurde mit mehreren Stichen im Eingangsbereich ihres Wohnhauses umgebracht. Zu Hilfe eilende Nachbarn und ihre Reanimationsversuche waren erfolglos. Der Täter war unter anderem wegen Drohungen und Gewalt gegenüber seiner Frau vorbestraft.
Die Zahl der Fälle verdeutlicht wieder einmal, dass es dringend Handlungsbedarf gibt. Solche Taten haben einen sozialen Ursprung. Der österreichische Gewaltschutz ist nicht ausreichend und die steigenden Zahlen führen zu nichts weiter als Lippenbekenntnissen.
Auch der aktuelle Fall hat, wie so viele, eine Vorgeschichte: Er zeigt, dass den tödlichen Auswirkungen der Gewalt gegen Frauen viele auch dann nicht entgehen, wenn sie sich zuvor an die Polizei gewandt, Klagen und einstweilige Verfügungen eingereicht hatten.
Der Mangel an wissenschaftlicher, rechtlicher, sozialer und finanzieller Unterstützung durch staatliche Strukturen sorgt dafür, dass die notwendige Hilfe und Unterstützung ausbleibt. Leistbarer Wohnraum, umfassende Kinderbetreuung, ausreichend Kolleginnen und Kollegen im Bereich der Betreuung von Opfern von Gewalt an Frauen sind nur drei der Punkte, die die Situation von Frauen verbessern würden.
Quellen: ORF/Zeitung der Arbeit