Die Römisch-Katholische Kirche in Österreich verliert weiterhin viele Mitglieder. Verantwortlich sind vor allem Austritte, aber auch die Sterbefälle werden durch Taufen nicht wettgemacht.
Wien. Die Zahl der Katholiken ist im vergangenen Jahr abermals deutlich zurückgegangen. Laut offiziellen Angaben der Bischofskonferenz verzeichnete die Römisch-Katholische Kirche in Österreich mit Stichtag 31. Dezember 2023 noch 4.638.842 Mitglieder. 2022 waren es noch 4.733.085, 2021 4,827.683. Somit gingen binnen eines Jahres – 2023 – 94.243 Gläubige verloren.
Dies liegt einerseits an 85.631 Austritten aus der katholischen Kirche, die im Jahr 2023 erfolgt sind. Demgegenüber sind nur 4.535 erwachsene Personen neu oder wieder beigetreten. Ein Defizit gibt es freilich auch im Verhältnis zwischen Verstorbenen und Taufen: 2023 wurden in Österreich 39.488 Neugeborene katholisch getauft, 2022 und 2021 waren es noch jeweils über 45.000. Im direkten Vergleich gibt es jedes Jahr über 50.000 dezidiert kirchliche Begräbnisse, aber gewiss noch mehr von Mitgliedern der katholischen Kirche, die auf ein solches verzichten. Auch die Zahlen der Erstkommunionen, Firmungen und Trauungen sind rückläufig.
Die Bedeutung der einstigen Staatskirche Österreichs geht also weiter zurück. Vor 75 Jahren waren noch 90 Prozent der österreichischen Bevölkerung katholisch, was doch eine recht deutliche Vorherrschaft markierte. Nun rutscht der Katholikenanteil langsam, aber sicher unter die 50-Prozent-Marke, während die Zahl der Konfessionslosen, der orthodoxen Christen und der Muslime ansteigt.
Quelle: ORF