Bis zu 600 Millionen Euro nimmt die österreichische Bundesregierung in die Hand, um neue Transportflugzeuge für das Bundesheer zu kaufen. Robusten Auslandseinsätzen in aller Welt kommt man damit wieder einen Schritt näher.
Wien/Den Haag. Wie Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Mittwoch bekanntgab, ist eine Entscheidung bezüglich der neuen Transportflugzeuge des österreichischen Bundesheeres gefallen. Geplant ist nun die Beschaffung von vier modernsten Maschinen des Typs C‑390 des brasilianischen Herstellers Embraer. Preis pro Stück: 130 bis 150 Millionen Euro. Hinzu kommen Kosten für nötige Umbauarbeiten am Luftwaffenstützpunkt Hörsching.
Der Vertragsabschluss soll im kommenden Jahr erfolgen, die Lieferung in zwei bis drei Jahren. Dann sollen die neuen Transportflugzeuge die drei Hercules-Maschinen des US-Herstellers Lockheed ersetzen, die seit 2003 im Dienst des Bundesheeres, jedoch über 50 Jahre alt sind. Der Beschaffungsvorgang beinhaltet eine Besonderheit: Österreich kauft nicht direkt beim brasilianischen Konzern, sondern übernimmt vier der neun Maschinen, die seitens der Niederlande bei Embraer bestellt werden. Insofern handelt es sich um ein „Government-to-Government“-Geschäft zwischen Den Haag und Wien.
Hinsichtlich zulässiger Nutzlast, Flughöhe und Geschwindigkeit ist die C‑390 der Hercules natürlich weit überlegen, womit das Bundesheer neben der Aufstockung um eine Maschine auch ein deutliches Upgrade erfährt. Ministerin Tanner wies exemplarisch darauf hin, dass die neuen Flugzeuge auch einen Pandur-Panzer mit Waffenstation oder einen „Black Hawk“-Kampfhubschrauber ins Einsatzgebiet bringen können. Inwiefern dieses Szenario für die österreichische Landesverteidigung notwendig werden sollte, verriet sie nicht. Es wird doch nicht etwa um Auslandseinsätze der EU oder NATO gehen?
Quelle: ORF