Wien. Von OMV-Chef Alfred Stern wird die Idee ins Spiel gebracht, die Gashandelstochter OGMT zu verstaatlichen. Sein Vor-Vorgänger Gerhard Roiss erklärte im ORF-Ö1-Mittagsjournal vom 6. Dezember, welcher Gedanke dahintersteckt. Gaskontrakte müssten früh im Jahr abgeschlossen werden, um die Versorgung für den nächsten Winter zu sichern. Dabei könne es passieren, dass man teuer einkauft und dann später billig verkaufen muss, also ein Minus mit dem Gasgeschäft einfährt. Dieses Risiko soll dem Staat umgehängt werden. Nach ein paar Jahren könne wieder reprivatisiert werden, so Roiss. Man geht davon aus, dass der globale Gasmarkt bis dahin wieder weniger Höhenflügen und Schwankungen unterworfen sein wird, also das Risiko sinkt und die Gewinne sprudeln.
Der Staat ist zwar derzeit auch mit etwa einem Viertel der Aktien an der OMV und somit auch an der Gashandelstochter beteiligt, die Geschäftsführung will aber das Risiko im Gashandel ganz an den Staat übertragen.
Wie eine heiße Kartoffel werden auch die langfristigen Verträge mit der russischen Gazprom herumgereicht. Es würde genügen, wenn die Leute in der Regierung und der OMV-Chefetage diese Verträge in Ruhe lassen und somit für die Zukunft, wenn die diversen EU-Sanktionen Geschichte sein werden, weiterhin die Versorgung Österreichs mit günstigem Gas sicherstellen.
Quelle: oe1.orf.at