Ohne wirkliche Überraschungen endeten die Gemeinderatswahlen im Großteil der niederösterreichischen Gemeinden. Die Ergebnisse der PdA-Kandidaturen sind leider ernüchternd. Einen großen Erfolg feiert die Liste Schuh in Fischamend, auf der auch ein PdA-Mitglied kandidierte.
St. Pölten. Landesweit deutliche Verluste für die ÖVP, leichte Verluste für die SPÖ und Zugewinne vor allem für die FPÖ. In drei niederösterreichischen Gemeinden wurde die FPÖ zu stimmenstärksten Partei: in Enzersdorf an der Fischa (Bezirk Bruck/Leitha), Pernitz (Bezirk Wr. Neustadt) und Lassee (Bezirk Gänserndorf).
In den Städten gab es gemischte Ergebnisse. Die SPÖ konnte ihre absolute Mehrheit in Schwechat ausbauen, sie kommt nunmehr auf 52,1 Prozent. In Traiskirchen, wo SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler noch bis vor ein paar Monaten Bürgermeister war, konnte man mit 59,54 Prozent zwar die Absolute deutlich verteidigen, verlor aber zwölf Prozent der Stimmen. In der einzigen SPÖ-regierten Bezirkshauptstadt, in Bruck an der Leitha, verlor die SPÖ die absolute Mehrheit und liegt nun bei 46,6 Prozent der Stimmen.
In Wiener Neustadt, der Heimatstadt des neuen ÖVP-Vorsitzenden Christian Stocker, verlor die ÖVP fast zehn Prozent der Stimmen und liegt nunmehr bei 35,85 Prozent. Davon konnte allerdings nicht die SPÖ, die die Stadt lange Zeit regierte, profitieren, sondern die FPÖ. Generell verlor die ÖVP in ihren traditionellen Hochburgen an die FPÖ.
Die Partei der Arbeit (PdA) kandidierte in zwei Gemeinden mit eigenen Listen. In Neusiedl an der Zaya konnte das Mandat im Gemeiderat leider nicht verteidigt werden. Der bisherige PdA-Gemeinderat Armin Kollarik zeigte sich trotz der Enttäuschung kämpferisch: Er werde sich auch weiterhin, „ab nun ausschließlich außerparlamentarisch und umso kritischer in unserer Gemeindepolitik engagieren“, schrieb er am Wahlabend auf Facebook.
In Weikendorf kam die PdA auf 1,12 Prozent der Stimmen. Das reichte aber nicht für ein Mandat im Gemeinderat.
Der Musiker und PdA-Mitbegründer Christ Peterka kandidierte in Fischamend an hinterer Stelle auf der Liste Schuh, die nach dem viel zu früh verstorbenen Gründer und Kommunisten Roland Schuh benannt ist. Die Liste hat sich seit Jahrzehnten als Oppositionskraft im Gemeinderat bewährt. Sie konnte von drei auf fünf Mandate zulegen und erreichte 19,47 Prozent der Stimmen. Sie ist nun fast doppelt so stark wie die SPÖ.
Quelle: ORF