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Bayrisches Durchreiseverbot für LH Platter

Auch Landesfürsten stehen nicht über Pandemieverordnungen – dies musste der Tiroler Landeshauptmann zur Kenntnis nehmen.

Innsbruck/München. Zwischen Tirol und Bayern gibt’s wiedermal Verstimmungen. Man möchte ja an sich meinen, dass die beiden benachbarten und eng verwandten alpinen Ethnien beste Freunde seien – aber dieser Zug ist wohl schon seit 1806 abgefahren. Nun hat die Münchner Staatskanzlei noch eins draufgesetzt – natürlich Corona-bedingt: Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) wollte am vergangenen Montag eigentlich mit dem Auto nach Wien fahren, um dort an den Krisenberatungen der Bundesregierung und der Landeshauptleute teilzunehmen. Jedoch: Die Autobahn von der Tiroler Landes- in die österreichische Bundeshauptstadt verlässt ja bei Kufstein Österreich und führt über bayrisches Staatsgebiet – das so genannte „deutsche Eck“ – nach Salzburg. Normalerweise kein Problem – aber nein.

Aus München verweigerte man dem Spitzenpolitiker aus dem Risikogebiet südlich der Zugspitze kurzerhand die Durchreise, da ein Termin beim Bundeskanzler in Wien unter keine der genehmigungswürdigen Ausnahmen fällt – also kein Transit für Platter, weil allgemeines Einreiseverbot. Er könnte ja was einschleppen. Stattdessen musste Platter zum Wiener Krisengipfel via Videotelefonie zugeschaltet werden, was allerdings eh auch für alle anderen Teilnehmer sicherer war. Freilich hätte sich der Herr Landeshauptmann auch in einen (plombierten?) Zug setzen oder einfach die südlichere Route über das inländische Zell am See nehmen können, aber so etwas machen wohl nur gewöhnliche Bürger. 

Quelle: Tiroler Tageszeitung

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