Oberösterreich. Die Situation in der Betreuung in Kindergärten, Horten und Krabbelstuben sei dramatisch, übt die Arbeiterkammer OÖ am Montag Kritik. Das Verhältnis zwischen Personal und der Anzahl der Kinder müsse dringend reduziert werden, denn viele Beschäftigte würden sich nicht mehr im Stande sehen, die Qualität der Betreuung aufrechtzuerhalten.
Die Arbeiterkammer hatte zuvor 5.300 AK-Mitglieder befragt, die in diesem Bereich arbeiten, rund 84 Prozent von ihnen gaben an, dass das größte Problem sei, dass es zu viele Kinder pro Gruppe gebe. Und dadurch hätten nicht einmal zwei von zehn Betreuerinnen und Betreuer ausreichend Zeit, um Bildungsaufgaben umzusetzen und auf individuelle Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Rund die Hälfte der Befragten gab zudem an, dass es aufgrund der Gruppengrößen schwierig sei, die Aufsichtspflicht einzuhalten.
Die widrigen Arbeitsbedingungen zeigen auch bei den Beschäftigten selbst Wirkung: Obwohl neun von zehn Beschäftigte ihren Beruf grundsätzlich als sinnstiftend ansehen, sei mehr als ein Drittel emotional erschöpft. Ebenso viele können sich auch nicht vorstellen, ihren Beruf noch bis zur Pension auszuüben, so die Arbeiterkammer.
Quelle: ORF