Wien. Eine Lehrerin an einer Wiener Schule hat für Empörung gesorgt, nachdem sie türkische, ukrainische und syrische Schülerinnen und Schüler beleidigt haben soll. Laut einem Transkript, aus dem das ORF-Radio zitiert, soll die Lehrerin die knapp 20 Kinder in ihrer Klasse als „nicht lernwillig genug“ bezeichnet haben und ihre Zukunftschancen infrage gestellt haben. „Du kannst auch zurück in die Türkei!“, solche und ähnliche Aussagen soll die Lehrerin ihren Schülern an den Kopf geworfen haben. Sie habe spöttisch infrage gestellt, ob die Kinder jemals einen Job finden würden und ob ihre Eltern überhaupt arbeiten würden: „Zahlst du die Schule? Zahlt deine Mama die Wohnung? Wer zahlt? Ich (…) zahle alles (…) und alle anderen, die einen Job haben. Hat die Mama und der Papa einen Job? Wahrscheinlich nicht!“
Die Lehrerin habe sich zuerst über syrische Kinder beschwert, die angeblich nicht Deutsch lernen und sich nicht an Regeln halten würden. Dann habe sie ihre Hohn auch auf ukrainische Kinder ausgeweitet und erklärt, sie wolle einmal sehen, dass „ihr einen Job bekommt hier in Österreich und nicht ich für euch zahlen muss“. Auch seien die Kinder wie auch ihre Eltern als Schmarotzer dargestellt worden.
Ein Mädchen wird Medienberichten zufolge zitiert, das erzählt habe, dass die Kinder aus Angst vor dieser Lehrerin nicht weiter kommen würden, da sie schon Angst hätten, mit ihr zu sprechen. Jedes Mal, wenn ein Kind etwas Falsches sage, werde es angeschrien.
Der Wiener Bildungsdirektor hat die Aussagen der Lehrerin als „sehr beleidigend“ und als „Fehleinschätzung“ bezeichnet. Er betonte, dass in den Schulen für alle die gleichen Ansprüche gelten würden und es nicht relevant sein darf, „was jemand verdiene oder wo jemand lebe“.
In Wien gibt es 575 Deutschförderklassen, in denen Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache gefördert werden sollen. Der Bildungsdirektor betonte, dass der Großteil der Lehrerinnen und Lehrer täglich beste Arbeit leisten würde. In der kommenden Woche soll die Situation zwischen Bildungsdirektion, Direktion, Lehrerin und Klasse besprochen werden.
Quelle: ORF