Kärntens niedergelassene Ärzte legen am Montag ihre Praxen nieder – Grund ist ein festgefahrener Streit mit der Gesundheitskasse über neue Kassenverträge. Trotz des Warnstreiks soll die Notfallversorgung gesichert bleiben. Die Ärztekammer kritisiert das veraltete und unfaire Abrechnungssystem und fordert dringend Gespräche auf Augenhöhe.
Klagenfurt. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Kärnten starten am Montag einen Warnstreik, weil es keine Einigung mit der Gesundheitskasse über neue Kassenverträge gibt. Die Ärztekammer betont, dass die Notfallversorgung gesichert bleibt.
Über zwei Drittel der 480 Ordinationen werden stundenlang geschlossen. Die Ärzte kritisieren das Kassensystem als „völlig veraltet“ und „unfair“. Besonders problematisch sei die Begrenzung der Abrechnungspunkte, die Zusatzarbeit oft unbezahlt lasse. Maria Korak-Leiter erklärt: „Ich habe manchmal Lust, meine Ordination nach dem ersten Monat des Quartals zuzusperren, weil ich dann eigentlich für das, was ich arbeite, nicht mehr honoriert werde.“
Auch die Vergütung für Einzelleistungen wie EKGs oder Hausbesuche wird als ungerecht empfunden, insbesondere angesichts der alternden Bevölkerung. Opriessnig betont, dass die Ärzte auf eine Vereinheitlichung des Leistungs- und Honorarsystems drängen: „Das ist ja auch in unserem Interesse, dass es in eine Vereinheitlichung des Leistungs- und des Honorarsystems kommt.“
Die Gesundheitskasse ist zu weiteren Gesprächen bereit. Opriessnig weist darauf hin, dass echte Verhandlungen auf Augenhöhe notwendig seien: „Und das ist ja genau das, was wir zurzeit vermissen und weswegen wir auch diese Maßnahmen, wie wir sie jetzt setzen, eben mit Montag gesetzt haben.“
Auf die Sorge, der Warnstreik schade den Patienten, antwortet Opriessnig: „Das glaube ich überhaupt nicht. Ich glaube, dass wir hier im Sinne der Patientinnen und Patienten agieren.“
Quelle: ORF