Mit einem 10:0 gegen San Marino sorgt Österreichs Fußballnationalteam für einen überzeugenden Schritt in Richtung WM-Qualifikation. Im Zuge des Spiels löste jedoch auch Marko Arnautović Toni Polster als Rekordtorschützen des ÖFB ab.
Wien. Am vergangenen Donnerstagabend war mit San Marino natürlich eines der schwächeren Fußballnationalteams der Welt im Wiener Ernst-Happel-Stadion zu Gast. Es ging in dem Duell um die Qualifikation zur nächstjährigen Weltmeisterschaft, die im Juni und Juli 2026 in den USA, Kanada und Mexiko stattfinden wird. Österreich will dabei sein – und sollte es gemäß Papierform auch -, für San Marino gilt das Gegenteil.
Die Papierform übertrug sich rasch auf den Platz, das Match wurde vor 40.000 Zuschauern zum rot-weiß-roten Torfestival: Mit 10:0 schickte das Team von Coach Ralf Rangnick zurück auf die Apenninenhalbinsel. Nie zuvor hat eine ÖFB-Mannschaft so viele Tore in einem Spiel erzielt – der bisherige Rekord war ein 9:0 gegen Malta aus dem Jahr 1977. Doch nicht nur deshalb war der Abend im Wiener Prater geradezu historisch.
Denn es gab auch einen Wechsel an der Spitze der erfolgreichsten ÖFB-Torschützen der Länderspielgeschichte: Marko Arnautović überwand im Spiel gegen San Marino nämlich gleich vier Mal den bedauernswerten gegnerische Keeper, wodurch er sein Konto auf insgesamt 45 Treffer erhöhte. Damit überholte er Toni Polster (43), wobei man durchaus anmerken darf, dass Polster dies in “nur” 97 Spielen gelang, während Arnautović nun schon 127 Länderspiele absolviert hat. Auf Rang drei der ÖFB-Torschützenliste liegt übrigens nach wie vor Hans Krankl (34 Treffer in 69 Spielen).
Die beiden Rekorde sorgten für eine magische Nacht, natürlich seien auch die anderen Torschützen gegen San Marino erwähnt: Romano Schmid (7. Minute), Arnautović (8.), Michael Gregoritsch (24.), Stefan Posch (Doppelpack als Verteidiger, 30., 42.), Konrad Laimer (45.), Arnautović (47.), Einwechselspieler Nikolaus Wurmbrand (76., erster ÖFB-Einsatz, erstes ÖFB-Tor nach fünf Minuten), Arnautović (83.), Arnautović (84.).
Auch in der WM-Qualifikation schaut es für die Mannschaft um Kapitän David Alaba nun sehr gut aus: Österreich hält in der Gruppe H nach fünf Spielen und ebenso vielen Siegen bei 15 Punkten und 19:2 Toren. Erster Verfolger ist Bosnien-Herzegowina (13 Punkte aus sechs Spielen), während Rumänien (7 Punkte), Zypern (5) und San Marino (0) eher keine Chance mehr haben dürften: Nur der Gruppensieger schafft die direkte Qualifikation – und das ist das erklärte und machbare ÖFB-Ziel -, der Zweite darf sich in einem Playoff versuchen.
Österreich spielt am kommenden Sonntag gegen Rumänien (auswärts) sowie in einem Monat gegen Zypern (auswärts) und Bosnien-Herzegowina (heim). Das sind zwar keine einfachen Aufgaben, sollten nach bisherigem Verlauf und gegenwärtiger Form zu bewältigen sein: Es keine Grund für Zweifel daran, dass sich das ÖFB-Team qualifizieren wird. Es wäre die insgesamt 9. Teilnahme an einer WM-Endrunde und die erste seit 1998 – damals war Marko Arnautović noch in der Volksschule.
Quelle: ORF