Fünf Jahre nach seinem Rücktritt startete Ski-Star Marcel Hirscher wieder bei einem professionellen Weltcuprennen auf höchsten Niveau: Es fehlt nicht viel auf die Top Ten, im zweiten Durchgang gelang Hirscher sogar die drittbeste Laufzeit.
Sölden. Der Auftakt des Alpinen Ski-Weltcups erfolgt schon lange jedes Jahr am Rettenbachferner bei Sölden – und zwar einige Wochen, bevor die eigentliche Saison auf entsprechender Schneelage beginnen kann. Heuer waren die Rennen im Tiroler Ötztal jedoch von besonderem Interesse, wie auch ein Publikum von knapp 20.000 Menschen bestätigte.
Denn am Sonntag beim Riesentorlauf der Männer war es so weit: Das vor einigen Monaten überraschend angekündigte Comeback von Marcel Hirscher geschah tatsächlich. Der Salzburger war im März 2019 zurückgetreten – und zwar als erfolgreichster Skirennläufer aller Zeiten, mit acht Kristallkugeln für den Gesamtweltcup, zwölf kleinen Kugeln für Disziplinen-Weltcups, 67 WC-Rennsiegen und 139 Podestplätzen, sieben Weltmeistertiteln und vier weiteren WM-Medaillen sowie als Doppelolympiasieger. Nun wollte er es noch einmal wissen, wobei manche Beobachter der Meinung sind, dass es vor allem um PR für Hirschers Ski-Marke “Van Deer” geht.
Nun steht zumindest fest, dass das Comeback kein Schmäh war, sondern ernst, denn Hirscher präsentierte sich in Topform. Im ersten RTL-Durchgang kam er aufgrund der hohen Startnummer “nur” auf Rang 28, mit zweieinhalb Sekunden Rückstand auf die Spitze. Doch im zweiten Lauf startete Hirscher mit der Nummer 3 und legte auch prompt die drittbeste Zeit in der Entscheidung hin. Im Gesamtergebnis bedeutete dies Rang 23, nur sechs Zehntensekunden hinter den Top Ten, 2,16 Sekunden hinter dem norwegischen Sieger Alexander Steen Olsen, der vor seinen Landsleuten Kristoffersen und McGrath gewann.
Wenn Hirscher ernsthaft weiterarbeitet, so ist im noch einiges in dieser Saison zuzutrauen – nicht unbedingt gleich WC-Siege, aber zweifellos respektable einstellige Ergebnisse.
Quelle: ORF