Zehn europäische Teilnehmer der Fußballweltmeisterschaft 2022 stehen fest. Trotz einer enttäuschenden Qualifikation und dem vierten Gruppenplatz hat Österreich noch eine Chance auf das Ticket nach Katar.
Klagenfurt. Das österreichische Fußballnationalteam der Männer schloss die Gruppenphase zur Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Katar 2022 mit einem Länderspieldoppel in Klagenfurt ab. Hierbei wurde zunächst Israel mit 4:2 und dann Moldau mit 4:1 besiegt. Geholfen hat es der ÖFB-Elf nichts mehr: Die Gruppe F beendete Österreich nach fünf Siegen, einem Unentschieden und vier Niederlagen nur auf dem vierten Platz, hinter dem souveränen Gruppensieger Dänemark, dem erstaunlich starken Schottland sowie Israel. Normalerweise würde dies das Aus für Marko Arnautovic, David Alaba & Co. bedeuten, denn nur die Erstplatzierten der zehn Gruppen sind fix für die WM im November und Dezember 2022 qualifiziert, während die Zweiten ins Play-off müssen, bei dem nach der Winterpause drei weitere europäische Tickets ausgespielt werden.
Play-off-Chance für Österreich durch Nations League
Für Österreich öffnete sich jedoch eine Hintertür nach Katar: Neben den zehn Gruppenzweiten nehmen auch die beiden besten nicht qualifizierten Teams der Nations League 2020/21 am Play-off teil – und dies ist neben Tschechien das ÖFB-Team, das im Vorjahr die NL-Gruppe B1 gewonnen hat. Der Weg zur WM im Wüstenemirat ist allerdings beschwerlich und schwierig: Als ungesetzte Mannschaft im 12er-Pool muss Österreich Ende März 2022 zwei Spiele siegreich beenden, wobei das erste auswärts und gegen einen starken Gegner sein wird – zur Auswahl stehen Europameister Italien, Portugal, Russland, Schweden, Wales und Schottland. Wird diese erste Hürde genommen, so kommt es zum Finale gegen ein weiteres Team, wobei neben den bereits genannten auch Polen, Nordmazedonien, die Ukraine, die Türkei und Tschechien im Turnier sind. Die Auslosung erfolgt bereits am 26. November, womit es eine lange Vorbereitungszeit gibt. Diese wird entgegen anderslautenden Gerüchten und Diskussionen der bisherige Teamchef in Angriff nehmen, denn das ÖFB-Präsidium hat noch in Klagenfurt bestätigt, dass man mit Franco Foda als Coach ins Play-off gehen wird.
Italien und Portugal verpassen Direktqualifikation, Schweiz dabei
Ansonsten zeigten die europäischen Qualifikationsgruppen unterschiedliche Ergebnisse. Als Gruppensieger qualifizierten sich bereits fix für die WM Titelverteidiger Frankreich, Vizeweltmeister Kroatien, England, Deutschland, Spanien, Belgien, Dänemark und die Niederlande – so weit, so gut, denn dies waren acht erwartbare Erstplatzierte. Dass allerdings die Schweiz in ihrer Gruppe Italien auf Platz verwies und sich selbst direkt qualifizierte, ist eine gewisse Überraschung. Selbiges gilt für Serbien, das auf der Zielgeraden Portugal noch überholen konnte. Die vielleicht größte Einzelsensation der bisherigen WM-Qualifikation war die Heimniederlage Deutschlands gegen Nordmazedonien – diese blieb jedoch folgenlos und geht noch auf das Konto von Joachim Löw, bevor Hansi Flick die DFB-Elf souverän zum Gruppensieg führte. Achtungserfolge muss man außerdem z.B. Luxemburg und Albanien zugestehen, wenngleich es nicht fürs Play-off gereicht hat. Zu den Enttäuschungen gehören früher konkurrenzfähige oder zumindest prominent besetzte Teams wie Griechenland, Irland, Rumänien oder Norwegen, die in Katar durchwegs fehlen werden, sowie, trotz Hintertür-Play-off, Österreich.
Quelle: ORF