An der Grenze der spanischen Enklave Melila zeigt die EU wieder einmal ihre Werte und ihr Gesicht. 37 Migranten mussten bei dem Versuch, in die spanische Enklave zu kommen, ihr Leben lassen. Auf den sozialen Medien kursieren grausame Bilder, die zeigen, was an der Grenze zwischen Marokko und Melilla an Unmenschlichkeit vor sich geht. Nicht nur im Meer, sondern auch an Land wird demonstriert, dass Flucht nicht erwünscht ist und die Menschen gegebenenfalls mit ihrem Leben bezahlen müssen.
Die Süddeutsche Zeitung schreibt davon, dass es eigentlich um ein langsames Gewöhnen an das Sterben ginge, wo man wegschauen könne, aber dass Europa dieser Tage einen neuen Abgrund erreicht habe.
Es wird von einem Ansturm von bis zu 2.000 Menschen auf den Grenzzaun zwischen Marokko und der spanischen Nordafrika-Exklave Melilla berichtet, bei der die Sicherheitskräfte den Grenzübertritt in die EU mit aller Härte verhinderten. Nach aktuellem Stand kostete dies fast vierzig Menschen das Leben. Menschen wurden angegriffen, gefesselt und auf dem Boden fast schon gestapelt. Menschenrechtsorganisationen üben Kritik an den Sicherheitskräften und unterdessen beweist die ach so progressive spanische Regierung, dass sie treu zu den Werten der EU als Bündnis der Generäle und Konzerne steht. Der sozialistische Premierminister Pedro Sánchez lobt die Sicherheitskräfte für ihren Einsatz, die den Angriff „auf die territoriale Integrität des Landes (Spaniens, Anm.)“ abgewehrt hätten. Die unbewaffneten Todesopfer sind ein Kollateralschaden des Systems, das eben solche Menschen aktuell nicht braucht und die somit Opfer der laut Sanchez „koordinierten Zusammenarbeit“ mit den marokkanischen Sicherheitskräften wurden. Kein Wort der Empathie oder des Mitleids für die Opfer. Das ist die Verwaltung des Systems in freundlichen Farben.
Quelle: ORF/Süddeutsche Zeitung/FGC