HomeInternationalesIrisches Höchstgericht bestätigt: „Subway“-Brot kein Brot

Irisches Höchstgericht bestätigt: „Subway“-Brot kein Brot

Nach dem vollständigen gerichtlichen Instanzenweg steht fest, dass das Sandwichbrot einer bekannten amerikanischen Fastfood-Kette alles Mögliche sein kann, aber sicher kein Brot.

Dublin. Der Oberste Gerichtshof der Republik Irland hat entschieden, dass jenes vermeintliche Brot, das bei der US-amerikanischen Fastfood-Kette „Subway“ für deren „Subs“ verwendet wird, eines nicht ist: Brot. Die fragliche Backware erfülle nicht die Kriterien, um zulässiger Weise als Brot betitelt und verkauft zu werden, heißt es in dem letztinstanzlichen Urteil. Der gesetzliche Grenzwert für den Zuckergehalt wird um das beachtliche Fünffache überstiegen, was nicht nur überaus gesundheitsschädlich ist, sondern auch nicht unter die irische Definition von Brot fällt. Die kuriose, aber inhaltlich einwandfreie Entscheidung hat jedoch einen durchaus ernsten Hintergrund.

In Irland gelten für Brot als Grundnahrungsmittel Steuerbegünstigungen, u.a. eine Ausnahme von der Mehrwertsteuer. Diesen finanziellen und fiskalischen Vorteil wollte ein irischer „Subway“-Subunternehmer für sich beanspruchen, weswegen er das Verfahren selbst angestrengt hatte und bis zum Ende durchfechten wollte. Mit dem nunmehrigen Urteil des Obersten Gerichtshofes ist die Sache jedoch endgültig gegen ihn entschieden: Es gibt kein Brot bei „Subway“, daher auch keine Steuerbegünstigungen für das Unternehmen. – Wenn man sich freilich nicht darauf verlassen kann, dass angebliches Sandwichbrot auch wirklich Brot ist, dann sollte man bei den Fastfood-Ketten wohl nicht nur die Erwartungshaltung, sondern auch den Konsum zurückschrauben. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, als ginge es den kapitalistischen Konzernen nur um den Maximalprofit, wobei anständige Ernährung und Nahrungsmittel, die diesen Namen auch verdienen, auf der Strecke bleiben.

Denn der „Subway“-Fall ruft auch Erinnerungen wach an die Auseinandersetzung zwischen dem britischen Fernsehkoch Jamie Oliver und dem „McDonald’s“-Konzern aus dem Jahr 2011: Oliver hatte damals moniert, dass es sich bei den in den US-amerikanischen Filialen verwendeten Burger-Pattys nicht einwandfrei um Rindfleisch handle, sondern zu 15 Prozent um „Pink Slime“, d.h. um mittels Ammoniumhydroxid wiederaufbereitete Abfälle, die ansonsten bestenfalls im billigsten Hundefutter gelandet wären. Tatsächlich ist diese Vorgehensweise aufgrund der öffentlichen Aufmerksamkeit seit 2012 massiv eingeschränkt und schließlich beendet worden, nicht nur bei „McDonald’s“, sondern auch beim Konkurrenten „Burger King“.

Quelle: Irish Independent

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