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Muslimische Familie in Kanada überfahren

In Ontario wurden am Sonntag vier Menschen getötet. Es wird davon ausgegangen, dass der Täter mit dem Auto absichtlich eine vierköpfige muslimische Familie ermordet hat. Das jüngste Opfer war erst fünfzehn Jahre alt.

Toronto. Am vergangenen Sonntag wurde in der kanadischen Stadt London, Ontario, eine Familie von einem Auto überfahren. Laut lokalen Behörden und dem Bürgermeister von London handelt es sich um eine vorsätzliche Tat, die rassistisch und islamphob motiviert war. Der 20-jährige Täter wurde wegen vierfachem Mord und einem versuchten Mord angeklagt.

Bereits 2017 wurden in einer Moschee in Quebec sechs Menschen erschossen, und auch der jüngste islamophob motivierte Angriff fügt sich ein in eine rechtsextreme, rassistische und islamophobe Stimmung, die neben den USA auch in Kanada grassiert.

Auch wenn Beileidsbekundungen des Premierministers Trudeau und die Ankündigung von drei Trauertagen dieser Tat folgten, muss gesagt werden, dass Kanada ein Problem mit einer extremen und oft gewalttätigen Rechten hat. Warnungen vor und über Übergriffe auf muslimische Menschen und deren Glaubensgemeinschaften gab es letztes Jahr zuhauf.

Dass sich Kanada um die Lage ihrer Minderheitsgruppen nicht besonders kümmert, ist wenig verwunderlich, wenn man einen Blick auf den offiziellen Umgang mit den sogenannten „First Nations“, den kanadischen Ureinwohnern, wirft. Bis heute sehen sich Nachfahren der indigenen Bevölkerung struktureller Diskriminierung und Armut ausgesetzt, nachdem sie bis heute unter dem Landraub der kanadischen Siedler leiden. Auch wenn Verträge ausgehandelt wurden, um die Nachkommen der First Nations zu entschädigen, lassen konkrete Handlungen auf sich warten. Bedauerlicherweise schafft diese strukturelle und ökonomische Unterdrückung auch die Grundlage für Angriffe wie am vergangenen Sonntag.

Quelle: Al Jazeera News/Al Jazeera News

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