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Propaganda-Drehscheibe Wien

Wien. In Kriegszeiten ist das liberale Bürgertum hierzulande ganz besonders beflissen, sich an die Seite der „westlichen Welt“ zu stehen. Das gilt auch für die Medien. Sie waren stets verlässliche Verbreiter der US- und NATO-Propaganda. Bei den Überfällen der USA auf Jugoslawien, Irak, Libyen, Afghanistan und Syrien, oder auch beim Drohnenterror von US-Präsident Obama forderte kein Medium irgendwelche Sanktionen oder Konsequenzen für die Aggressoren. Millionen Menschen, darunter hunderttausende Kinder fanden in diesen Kriegszügen des US-Imperiums den Tod, sei es durch den Krieg oder die Folgen. 

Im gegenwärtigen Krieg in der Ukraine ist keine Räuberpistole der US-Geheimdienste zu blöd, um nicht wiedergegeben zu werden. So sorgt sich das Organ des Bobo-Bürgertums, „der Standard“ um Wien. Es sei Drehscheibe der russischen Spione. Österreich sei ein „wahrer Flugzeugträger“ für verdeckte russische Aktivitäten: Als Quelle gibt man die Vorwürfe eines anonymen „europäischen Diplomaten“ wieder, der von der „Financial Times“ zitiert wird. Das österreichische Verteidigungsministerium sei „praktisch eine Abteilung des GRU“ wird dieser „Diplomat“ zitiert. GRU ist der militärische Geheimdienst der Russischen Föderation. 

Fassen wir also zusammen: Eine US-Zeitung beruft sich auf einen anonymen europäischen Diplomaten und „der Standard“ wiederum auf die Financial Times. Tolle Datenlage für eine sogenannte Qualitätszeitung, mit der auch gleich das Bundesheer als Spionagenetzwerk der russischen Föderation diskreditiert wird. 

Was sagt der Bundeskanzler dazu, oder die sonst stets dauerplappernde Verteidigungsministerin? Wollen sie das so stehen lassen? Und warum dieser Angriff zu diesem Zeitpunkt? Sind die österreichischen Dienste nicht unterwürfig genug gegenüber der NATO oder der US-Botschaft in Wien? Österreich liefert ja ohnehin seit Jahrzehnten seine Erkenntnisse auch an die die NATO und wurde dafür im kalten Krieg von den westlichen Diensten sehr gelobt. Da störte man sich nicht an so Formalitäten wie der österreichischen Neutralität.

Quelle: derstandard​.at

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