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Lienzer Bürgermeisterin verfolgt eigene Interessen

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Lienz/Tirol. Elisabeth Blanik, sozialdemokratische Bürgermeisterin von Lienz, versucht, sich still und heimlich günstigen Grund in ihrer Stadt zu sichern. Am 6. April 2020 hat sie laut dietiwag​.org mit einer 82-jährigen Lienzerin ein Geschäft gemacht, indem sie zwei landwirtschaftlich genutzte Grundparzellen erworben hat. Die im Kaufvertrag umfassten Grundstücke liegen am rechten Drau-Ufer, der Kaufpreis betrug 16 Euro pro Quadratmeter. Bei einem Bruttoeinkommen von 13.000 Euro im Monat ist der Kauf ein Schnäppchen für die Bürgermeisterin, die auch Landtagsabgeordnete und ehemalige Landesvorsitzende der Tiroler SPÖ ist. 63.024 Euro für 3.939 m² in wunderschöner Lage.

Die in Lienz ansässigen Bauern hätten eine Vorkaufrecht auf dieses Landstück, welches laut dietiwag​.org in keinster Art und Weise öffentlich beworben wurde oder wird. Die Aufdeckungsplattform geht davon aus, dass die Politikerin und Architektin das Land nicht landwirtschaftlich weiter bewirtschaften wird. Egal ob sie privat oder in ihrer Funktion von den Verkaufsabsichten erfahren hat, hätte die Bürgermeisterin dies zum Gegenstand des Gemeinderats machen müssen, da sie sich mit ihrem Amt dem Gemeinwohl in und von Lienz verpflichtet hat und der Grund im Interesse der Stadtentwicklung sein könnte. Als Bürgermeisterin sollte sie nicht zuerst ihre Privatinteressen als Architektin und die ihres Partners, der Immobilienentwickler ist, verfolgen.

Quelle: die tiwag

Steigende CoViD-19-Zahlen in Österreich

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Seit einigen Tagen steigen die CoViD-19-Erkrankungen in Österreich um täglich über 100 neue Fälle. Mit Wochenbeginn wird wohl erstmals seit 7. Mai 2020 wieder die Anzahl von 1.000 aktuell kranken Personen überschritten.

Österreich. Nachdem in der ersten Junihälfte die Zahl der momentan Erkrankten nur noch unwesentlich über 300 lag, gibt es nun jeden Tag um die 100 Neuerkrankungen, während die Genesungen natürlich niedriger sind. In der ersten Maiwoche, als zuletzt über 1.000 aktuelle Fälle zu Buche standen, befand sich die Kurve der Erkranktenanzahl freilich gerade im Sinken. Möchte man einen vergleichbaren Wert im Anstieg ausmachen, dann wäre dies zuletzt Mitte März der Fall gewesen. Rechnet man eine etwa zweiwöchige Inkubationszeit ein, so wären die aktuellen neuen Fälle auf Infizierungen rund um den 20. Juni zurückzuführen. Dies korreliert mit einigen weiterführenden Lockerungsmaßnahmen, Reisefreiheiten sowie mit dem umfassenden „Hochfahren“ der Wirtschaft, um wenigstens ein paar kapitalistische Profite zu retten.

Hotspot Oberösterreich, Comeback Landeck

Die neuen Fälle im größeren Umfang kündigten sich zunächst rund um das Treffen eines Salzburger Service-Clubs, in einem Neunkirchner Krankenhaus sowie im Zuge kirchlicher Zusammenkünfte in Linz an. Inzwischen hat Oberösterreich – trotz geringerer Einwohnerzahl auf weit größerer Fläche – Wien bei der Erkranktenzahl überholt. Auch Niederösterreich, die Steiermark und der Tiroler Bezirk Landeck (ja, feat. Ischgl) verzeichnen einen deutlichen Anstieg der Fälle. Mit Sonntag wurde bekannt, dass – nach dem Tönnies-Skandal in der BRD – auch in Schlachthöfen in Wels, Ried im Innkreis und Braunau offenbar Infektionsherde bestehen. Zu guter Letzt hat die Corona-Pandemie nun auch den österreichischen Profisport erreicht: Beim Klub Kapfenberger SV, abgeschlagener Tabellenletzter der zweiten Bundesliga, gibt es gegenwärtig drei bekannte Fälle. Das Positive für die Obersteirer: Aufgrund der Annullierung der Regionalligen wird der Abstieg so oder so vermieden.

Wellenform und Wachstum

Es handelt sich insgesamt vermutlich noch nicht um die vieldiskutierte „zweite Welle“ der Virusepidemie – diese wär eigentlich eher für Herbst zu erwarten –, doch die Eindämmung von SARS-CoV‑2 scheint nicht (mehr) gut zu funktionieren – nicht nur in Österreich, sondern auch in anderen Ländern der näheren Umgebung, wenngleich man weit davon entfernt ist, ähnlich unkontrollierte Entwicklungen wie in den USA oder in Brasilien aufzuweisen. Dennoch, jede Reproduktionszahl über 1 (zuletzt lag sie in Österreich bei knapp 1,4) bedeutet eine Ausweitung der Epidemie. Und wie jeder österreichische Maturant weiß – hoffentlich auch der Bundeskanzler –, droht der Infektionszahl kein lineares, sondern ein exponentielles Wachstum. Die Belastungsgrenze der Krankenhäuser und insbesondere der Intensivstationen und Beatmungsmaschinen ist zum Stand der Dinge bei weitem noch nicht in Gefahr, doch die Menschen, die an CoViD-19 verstorbenen sind, werden demnächst die Grenze von 700 überschreiten. Das sind zwar wenige im Vergleich zu anderen Ländern, aber doch 700 zu viele.

Profit- vs. Gesundheitskrise

Freilich, die österreichische Regierung sorgt sich mehr um die ökonomische Wachstums- und kapitalistische Profitrate als um die Entwicklung der Infektions- und Sterbezahlen. Die Wirtschaftskrise hat bereits begonnen, und sie ist keineswegs nur ein Ergebnis des Corona-bedingten Lockdowns, sondern eine Gesetzmäßigkeit von Produktion und Distribution im Kapitalismus. Doch dem politischen Ausschuss des österreichischen Kapitals (aka Bundesregierung) geht es darum, wenigstens zu retten, was zu retten ist: Industrie, Landwirtschaft und Handel müssen wieder laufen, um die Verluste der Konzerne, Banken und Unternehmen nicht ganz ins Bodenlose stürzen zu lassen. Dafür ist es notwendig, dass die Österreicherinnen und Österreicher wieder – massenhaft und auf engstem Raum – in die Fabriken und Betriebe geschickt werden, dass sie in die Konsumtempel gelockt werden, dass Gesundheitsfragen hintenangestellt werden. Dass trotzdem hunderttausende Menschen ohne Job und mit finanziellen Nöten verbleiben, soll die übrigen antreiben. Das ist der Kapitalismus, ob mit oder ohne Pandemie und Krise: Profit ist wichtiger als die Gesundheit, die weitere Bereicherung der Reichen wichtiger als die Lebensbedürfnisse der arbeitenden Menschen und der Arbeitslosen. Dennoch wird die Krise durchschlagen: Dann wird abermals die Bevölkerung dafür zu zahlen haben, und es ist gewiss nur eine Frage der Zeit, bis der Finanzminister wieder auf die blendende Idee kommt, zum Zwecke der Budgetkonsolidierung im Gesundheitswesen und bei Krankenhäusern einzusparen.

Mord an Frau: Gerichtsmedizin bestätigt Identität

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Die gerichtsmedizinische Obduktion bestätigt, dass es sich bei der Frauenleiche, die am Freitag von Spaziergängern im Inn entdeckt wurde, um jene Frau handelt, die in Imst von ihrem Ehemann ermordet worden ist.

Tirol/Imst. Am Donnerstag, den 25. Juni, wurde Bircan Ü. zuletzt lebend gesehen. Wenngleich der Ehemann bereits den Mord an ihr gestanden hatte, gibt es nun die traurige Gewissheit, dass die 31-jährige Mutter eines Sohnes nicht mehr am Leben ist. Die gerichtsmedizinische Obduktion ergab, dass es sich bei der Frauenleiche um Bircan Ü. handelt.

Spaziergänger hatten die Leiche am Freitagabend im Kehrwasser hinter einem großen Stein im Inn entdeckt, welche anschließend von der Wasserrettung und Feuerwehr aus dem Fluss geborgen wurde. Den Angaben des LKA zur Folge wurde der Leichnam in die Gerichtsmedizin überstellt, wo dann auf Anordnung der Staatsanwaltschaft am gestrigen Samstag eine Obduktion durchgeführt wurde.

Bereits wenige Tage nach dem Mord wurde der Ehemann wegen dringenden Mordverdachts festgenommen. Er hatte gestanden, die Frau gewürgt und mit einem Polster erstickt zu haben. Die Leiche hatte er anschließend in den Inn geworfen.

Seit bekannt wurde, dass Bircan Ü. ermordet wurde, kursiert in den sozialen Medien ein Foto der 31-Jährigen. Das Bild wurde bereits mehrere einhundert Mal geteilt. Im Text dazu wird darauf verwiesen, dass allein im letzten Jahr 39 Frauen von Expartnern und Familienmitgliedern ermordet wurden.

Quelle: ORF

Runder Tisch mit Verfolgern und Verfolgten?

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Die ÖVP will mit einem runden Tisch aus Verfolgern und Verfolgten den vermeintlich türkisch-kurdischen Konflikt kalmieren. Alle sollen brav sein. Das ist das simple Weltbild von Integrationsministerin und Innenminister.

Wien. Innenminister Karl Nehammer und Integrationsministerin Susanne Raab laden zu einem runden Tisch und offenbaren damit das simple Weltbild der ÖVP. Die Türkische Föderation („Graue Wölfe“) und die UETD, das Erdogan-Islamisten-Vereinsnetz, sollen mit den Vereinen der Aleviten sowie der türkischen und kurdischen Linken an einem Tisch sitzen, und sich brav anhören, was ihnen die ÖVP-Oberlehrer sagen werden: „Was es jetzt braucht, ist ein Schulterschluss gegen Radikalisierung. Wir wehren uns gegen jede Form der Destabilisierung und Instrumentalisierung von Vereinen“ (Innenminister Nehammer).

Kurdenhass wird wie Gift unter die Jugend gestreut

Rekapitulieren wir: Horden junger Burschen mit vorwiegend türkischem, aber auch tschetschenischem, autochton-wienerischem und anderem Familienhintergrund hatten vorige Woche unter Führung erwachsener Einpeitscher mehrmals Kundgebungen und Demonstrationen von vorwiegend kurdischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern angegriffen. Die Vereine der Grauen Wölfe und der Islamisten werden den Ministern natürlich sagen, sie hätten damit nichts zu tun. Beide Richtungen, Islamisten wie „Graue Wölfe“, sind aber Ableger türkischer Regierungsparteien und vertreten mehr oder weniger die Ziele der Erdogan-Regierung. Das bedeutet auch, dass der staatlich institutionalisierte Kurdenhass von ihnen wie Gift unter die Jugend in Wien und an anderen Orten Österreichs ausgestreut wird. Jeder Kurde ist für sie ein „Terrorist“. Wie offen sie das sagen, ist für diesen verlängerten Arme Erdogans in Österreich höchstens eine taktische Frage. Ebenso verhält es sich mit den Aleviten. Für die Islamisten sind sie Ungläubige und Abtrünnige, gleichfalls die Jesiden. Sie zu töten, gehört zu den Aufträgen der türkischen Paramilitärs in der Türkei und im Norden Syriens. Viele Kurden, Aleviten und Jesiden, aber auch türkische Linke, Intellektuelle und Journalisten leben hier, weil sie vor der tödlichen Gefahr in ihrer Heimat geflüchtet sind.

Was also sollen jetzt die kurdischen und türkischen Linken, was die Aleviten bei diesem runden Tisch sagen? Die Grauen Wölfe und die Islamisten wollen uns umbringen, aber sonst sind sie eh ganz nett? Ach, ÖVP, ist das Inkompetenz, Wichtigtuerei oder Ignoranz? Der runde Tisch mit Verfolgern und Verfolgten kann nur eine Farce werden.

Quelle des Nehammer-Zitats: MSN/Die Presse

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FACC hält trotz Corona-Hilfe an Sparplänen fest

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Ried im Innkreis. Der Luftfahrtzulieferer FACC mit Sitz im oberösterreichischen Ried im Innkreis erhält Corona-Hilfe in Höhe von 60 Mio. Euro durch die Österreichische Kontrollbank. Hierdurch sollten die Profite des Unternehmens gesichert sein. An seinen Einsparungsplänen, dem sogenannten „Corona-Sparprogramm“, die mit über 15 Mio. Euro Einsparungen definiert sind, will das Unternehmen weiterhin festhalten. Im worst case kann dies einen Mitarbeiterabbau von bis zu 700 Personen bedeuten. Jedenfalls ist die Kurzarbeit bei FACC Anfang Juni um drei Monate bis September verlängert worden und somit auch die Galgenfrist für die Kolleginnen und Kollegen.

Corona-Hilfe für den Profit

„Der Fall von FACC zeigt wieder in aller Deutlichkeit, dass die Arbeiterklasse die Krise zahlen muss, mit Verdiensteinbußen bei der Kurzarbeit oder sogar dem Verlust der Einkommensquelle“, hält Raffael Schöberl für die Partei der Arbeit (PdA) in Oberösterreich fest. Bereits bevor bekannt wurde, dass das Unternehmen nun eine neue Finanzierungslinie hat, kritisierte die PdA vor Ort ebenso wie die Kommunistische Jugend Oberösterreich das Corona-Sparprogramm auf Kosten der Kolleginnen und Kollegen. Die neuerliche Finanzierung verstärkt die Einschätzung, dass die Corona-Hilfen nur zur Sicherung des Profits und nicht der Arbeitsplätze eingesetzt würden. Die PdA verurteilt ein solches Vorgehen.

Quelle: MeinBezirk/Industriemagazin

EU vs. Venezuela: Imperialismus in Aktion

Nachdem die venezolanische Regierung am vergangenen Montag die EU-Botschafterin in Caracas zur unerwünschten Person erklärt und ihr 72 Stunden gegeben hatte, um das Land zu verlassen, beruhigt sich die diplomatische Situation vorerst wieder.

Caracas/Brüssel. Die Leiterin der EU-Vertretung in Venezuela, Isabel Brilhante Pedrosa, war ursprünglich ausgewiesen worden als Reaktion auf neue Sanktionen der EU gegenüber dem südamerikanischen Staat. Nun einigten sich jedoch der venezolanische Außenminister Jorge Arreaza und EU-Außenbeauftragter Josep Borrell darauf, dass es notwendig sei, die diplomatischen Beziehungen aufrechtzuerhalten: Pedrosa kann bleiben. An der interventionistischen und neokolonialen Position der EU ändert sich freilich nichts.

EU und USA unterstützen Putschisten

Die EU, die USA und einige rechtsgerichtete Regierungen Lateinamerikas betrachten die verfassungskonforme venezolanische Regierung von Nicolás Maduro schon seit eineinhalb Jahren als nicht mehr rechtmäßig. Stattdessen unterstützt man den Möchtegern-Putschisten Juan Guaidó, der sich im Jänner 2019 selbst zum „Übergangspräsidenten“ proklamiert hatte. Er ist der Kandidat der imperialistischen Mächte und der einheimischen Oligarchie, um den „bolivarischen Prozess“, der von Hugo Chávez – übrigens Arreazas Schwiegervater – eingeleitet worden war, zu beenden, denn Verstaatlichung, Sozial- und Bildungsprogramme sowie antiimperialistische Solidarität sind nicht das, was sich das Monopolkapital erwartet: Es erwartet den ungehinderten Zugriff auf die venezolanischen Rohstoffe, v.a. das Erdöl, und optimale Ausbeutungsbedingungen. Freilich, es ist eine völkerrechtswidrige, der UN-Charta widersprechende und optisch ebenso anmaßende wie lächerliche Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates, was die EU und die USA betreiben. Doch von solchen Details lässt sich der Imperialismus nun mal nicht irritieren. Das EU-Parlament und auch die österreichische Bundesregierung haben Guaidó als Präsidenten anerkannt. Global handelt es sich freilich um eine Minderheit: Drei Viertel der Staaten der Erde – darunter große Länder wie Russland, China und Indien – stehen weiterhin zum gewählten Präsidenten Maduro.

Bolivarismus in der Sackgasse

Trotzdem ist grundsätzlich festzustellen, dass sich der „bolivarische Prozess“ und der angebliche „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ in einer gewissen Sackgasse befinden. Chávez, Maduro und deren „Vereinigte Sozialistische Partei“ (PSUV) waren bzw. sind keine marxistischen Revolutionäre, sondern nur antiimperialistische Sozialreformer. Gerade weil es in Venezuela eben keine sozialistische Revolution gab und gibt, bei der die Bourgeoisie und der Großgrundbesitz politisch und ökonomisch entmachtet sowie enteignet werden, bei der die Arbeiterklasse und die Bauernschaft die revolutionäre Volksmacht ausüben, bei der bürgerliche Herrschaftsmechanismen und die kapitalistische Produktionsweise überwunden werden, war der Rückschlag nach zwischenzeitlichen Erfolgen nur eine Frage der Zeit. Die Abhängigkeit vom internationalen Rohölpreis, Sabotage durch die Oligarchie und Repressionen durch den Imperialismus tun das Übrige dazu, dass Venezuela in einer veritablen Krise steckt. Doch die Lösung ist natürlich nicht die Rückkehr in die Arme der USA, der EU und der Kompradorenbourgeoisie, sondern kann nur die wirkliche Revolution sein. Und bislang scheint das venezolanische Volk mehrheitlich auch nicht gewillt zu sein, sich von den Imperialisten und ihren Kollaborateuren erpressen zu lassen.

Gegen imperialistische Repression

Erpressung und Erdrosselung gehen freilich weiter. Die Rückgabe von Goldreserven der Bolivarischen Republik Venezuela im Ausmaß von etwa einer Milliarde Euro, die in London eingelagert sind, wird von Großbritannien verweigert. Ein deutliches Zeichen, dass man sich gegenüber imperialistischen Mächten nicht auf internationales Recht und Verträge verlassen kann, denn sie sind nichts anderes als Räuber. Offensichtlich soll das staatliche Vermögen künftig Guaidó und der „Opposition“ zugutekommen, damit sie ihre Umsturzpläne vorantreiben können, während die Regierung mit diesen Rücklagen die Corona-Pandemie und deren Folgen bekämpfen wollte. Die USA erließen vor einiger Zeit zudem steckbriefliche Haftbefehle gegen venezolanische Regierungsmitglieder, darunter Maduro, denen sie Drogenhandel und – Überraschung! – Terrorunterstützung unterstellen. Für die Ergreifung wurden 15 Millionen US-Dollar als Belohnung in Aussicht gestellt. Die Liste der wirtschaftlichen und Handelssanktionen ist zudem lang, die jüngsten der EU haben lediglich das Fass (vorübergehend) zum Überlaufen gebracht. Die Partei der Arbeit Österreichs bleibt auf dem Standpunkt, dass alle Sanktionen aufzuheben sind: Sie sind imperialistische und neokoloniale Willkür- und Repressionsmaßnahmen, um die Interessen des EU- und US-Monopolkapitals durchzusetzen. Es besteht kein Zweifel, dass Nicolás Maduro der legitime und verfassungskonforme Präsident Venezuelas ist. Die internationalistische und antiimperialistische Solidarität der PdA gilt dem venezolanischen Volk, ihre politische Unterstützung den Genossinnen und Genossen der Kommunistischen Partei Venezuelas (PCV).

Schande der Sozialdemokratie

Es ist eine besondere Schande, dass auch Österreich zu den Unterstützern Guaidós gehört und de facto gemeinsame Sache mit Putschisten, faschistoiden Paramilitärs und Ölkonzernen macht. Eine weitere erwähnenswerte Schande besteht in der Tatsache, dass Guaidós Partei mit dem kecken Namen „Volkswille“ (Voluntad Popular) ein Mitglied der Sozialistischen Internationale (SI) und damit eine Schwesterpartei der SPÖ ist. Wieder einmal zeigt sich, dass die Sozialdemokratie im Zweifels- und Ernstfall auf der falschen Seite der Barrikade Position bezieht – und das weltweit. Auch im venezolanischen Fall steht die SI somit also auf der Seite von Ausbeutung und Unterdrückung, von Kapitalismus und Imperialismus, von Neokolonialismus und drohendem Faschismus. Und die SPÖ hat es (wieder einmal) verabsäumt, sich für sozialen Fortschritt und das Selbstbestimmungsrecht der Nationen einzusetzen. Stattdessen findet man nichts am „sozialdemokratischen“ Putschisten im Dienste der US-Konzerne und der reaktionären Oligarchie. Aber vielleicht hat Guaidó ja auch Vorbildwirkung: Nachdem es bei Wahlen für die SPÖ nicht mehr so rund läuft, könnte sich Pamela Rendi-Wagner auch einfach so zur neuen österreichischen Regierungschefin und Sebastian Kurz für abgesetzt erklären. Allerdings wäre zu befürchten, dass die österreichischen Behörden nicht so rücksichtsvoll agieren würden wie die venezolanischen. Denn so sehr die Imperialisten auch angebliche „Menschenrechtsverstöße“ und „fehlende Demokratie und Rechtstaatlichkeit“ in Venezuela unterstellen, so ist es wohl eine Tatsache: In so ziemlich jedem anderen Land der Erde käme jemand wie Guaidó ins Gefängnis – oder in die Psychiatrie.

Parlamentswahl im Dezember

Für den 6. Dezember 2020 wurden in Venezuela indessen Parlamentswahlen angesetzt, wie die Wahlkommission am vergangenen Donnerstag mitteile. Guaidós „Opposition“ hat sofort angekündigt, diese nicht zu akzeptieren, was nur logisch ist: Sie will ja ohne Wahlen an die Macht kommen. Sollte sie die Wahlen – mangels Erfolgsaussicht – boykottieren, so würde sie dann wieder über eine angeblich „autoritäre Regierung“ und ein „illegitimes Parlament“ jammern. Am liebsten wäre es Guaidó vermutlich, wenn US- und kolumbianische Soldaten den „revolutionären Schutt“ des Bolivarismus mittels militärischer Intervention beiseite räumen würden. Für die PdA steht fest: Es wird bei den Wahlen eine Stärkung der Kommunistischen Partei Venezuelas brauchen, um den Widerstand gegen den Imperialismus und den Kampf für den Sozialismus zu forcieren. Gegen imperialistische Interventionen, erpresserische Sanktionen, wirtschaftliche Sabotage und militärische Drohungen steht die PdA solidarisch auf der Seite des venezolanischen Volkes, das für Selbstbestimmung und Freiheit kämpft. Damit ist es gleichzeitig die Aufgabe der PdA, den imperialistischen Charakter der EU aufzudecken und die eigene, österreichische Kapitalistenklasse und deren politische Lakaien zu bekämpfen.

KV-Verhandlungen für Kur- und Rehabetriebe

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Am Freitag gab es im Rahmen der Kollektivvertragsverhandlungen für die Kolleginnen und Kollegen in Kur- und Rehabetrieben ein Angebot, welches lediglich eine Einmalzahlung und keine Gehaltssteigerung vorgesehen hat. Somit wurde auch in der vierten Runde der Kollektivvertrag nicht abgeschlossen. Die Fachgewerkschaften wollen einem solchen Abschluss nicht zustimmen, stattdessen appellieren sie gemäß der Sozialpartnerschaft an die Vertreter der Gegenseite, ein besseres Angebot zu machen. Am 15. Juli wird dann am grünen Tisch weiter verhandelt, es bleibt abzuwarten, wann die Gewerkschaften einknicken. Sie kündigen an, ab kommenden Montag Informationsveranstaltungen in Betrieben abzuhalten.

Quelle: APA-OTS

Wahlen in Kroatien

Zagreb/Wien. Am kommenden Sonntag wird in Kroatien ein neues Parlament gewählt. Die Sozialistische Arbeiterpartei Kroatiens (Socijalistička Radnička partija Hrvatske, SRP) kandidiert in vier Wahlkreisen. Die Partei der Arbeit (PdA) hat zu diesem Anlass einen Aufruf veröffentlicht. Beide Parteien sind Mitglied in der Initiative Kommunistischer und Arbeiterparteien Europas.

Die PdA hält fest, dass „kapitalistische Restauration, Bürgerkriege, NATO- und EU-Anschluss“ für die Arbeiterklasse erhebliche Nachteile gebracht hat. Profitiert haben „Kollaborateure sowie ausländische Banken und Konzerne“, nicht zuletzt auch österreichische. Weder die Regierungspartei HDZ noch die oppositionellen Sozialdemokraten werden den Status Quo verändern, sie haben den jetzigen Zustand des Landes zu verschulden. Anders die SRP, die für eine revolutionäre Organisierung der Arbeiterklasse und den Sozialismus eintritt.

Weiters schreibt die PdA, dass „jede Stimme für die Listen der SRP ein Beitrag zur Stärkung der Partei und damit der kroatischen Arbeiterklasse sowie des sozialistischen Pols in der Gesellschaft ist“, ohne damit Illusionen in die Wahlen für ein bürgerliches Parlament schüren zu wollen. Die Partei der Arbeit zeigt sich in ihrer Stellungnahme überzeugt davon, dass die SRP ihren revolutionären Aufgaben, der Organisierung der Arbeiterklasse, im Kampf gegen das Kapital und den Imperialismus, für den Sozialismus gerecht werden wird. Sie ruft die Kroatinnen und Kroaten dazu auf, sich am jeweiligen Arbeitsort zu organisieren und die Kämpfe der PdA in Österreich sowie der SRP in Kroatien solidarisch zu begleiten und zu unterstützen.

5 Millionen arbeitslose Jugendliche in EU

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Linz. Die aktuellen Prognosen der Johannes Kepler Universität Linz mit der Arbeiterkammer Oberösterreich zeigen, dass in einem Jahr die Zahl der Arbeitslosen bis 25 Jahre in der EU von 2,8 auf 4,8 Millionen steigen könnte. Basis für diese Schätzung bilden die Ereignisse der letzten Wirtschaftskrise von 2008 und Folgejahre. Dies ist noch nicht einmal das worst case-Szenario der Studie. Von drei Szenarien führt das mittlere zu diesem Ergebnis. Die Jugendarbeitslosenquote wird sich der Prognose folgend von 15,1 Prozent im Vorjahr auf heuer 26,2 Prozent erhöhen, somit wäre jeder Vierte ohne Aussicht auf eine Stelle. Diese Quote wird natürlich ungleich zwischen den EU-Ländern verteilt sein, jedoch zeichnet sich bereits jetzt ab, dass jungen Teile der Arbeiterklasse von der aktuellen Krise auf verschiedenen Ebenen besonders stark betroffen sind, auch in Österreich.

Quelle: APA-OTS

Lehrstellenmangel: PdA fordert drastische Maßnahmen

Wien. In Wien gibt es zurzeit einen massiven Mangel an Lehrstellen. So kommt auf 11 Personen, die eine Lehrstelle suchen nur eine offene Lehrstelle, das ist den aktuellen Daten des Arbeitsmarktservices (AMS) zu entnehmen. Die Partei der Arbeit (PdA) kritisiert diesen Zustand in einer aktuellen Aussendung.

Tibor Zenker, Vorsitzender der PdA, bemängelt, dass eine fiktive Ausbildungsgarantie nichts wert ist, „wenn man die Lehrstellenverfügbarkeit dem sogenannten freien Markt überlässt.“ Er fordert, dass Unternehmen in Form einer Ausbildungsabgabe gezwungen werden „einen raschen und massiven Ausbau überbetrieblicher Lehrwerkstätten und Ausbildungseinrichtungen“ zu finanzieren. Die Unternehmen bräuchten die Fachkräfte schließlich und „sind offenbar nicht in der Lage, sie selbst auszubilden“, erklärt Zenker.

Ablehnend steht die Partei der Arbeit einer „Qualitätsverschlechterung in der Lehrausbildung durch sogenannte „Schnellsiederlehren“, in denen in verkürzter Zeit durch partei- und sozialpartnernahe Bildungseinrichtungen nur ein Teil des Wissens vermittelt wird“, gegenüber. „Allen Jugendlichen steht das Recht auf eine qualitativ hochwertige Ausbildung mit guten Zukunftsaussichten zu. Solange das nicht gewährleistet ist, sind Ausbildungsgarantien Schall und Rauch“, erklärt Zenker abschließend.