Unglaubliche Entgleisung eines ÖAAB-Mannes nach einer missglückten Verteilaktion im Kremser Freibad. Anzeige wegen Wiederbetätigung nach faschistischer Aussage gegenüber einer Pensionistin.
Krems. Eine Verteilaktion des ÖAAB (Teilorganisation der ÖVP für Lohnabhängige) im Kremser Freibad ging am 24. August ordentlich baden. Viele Badegäste fühlten sich durch die schwarzen Stimmenkeiler belästigt, und beschwerten sich. Der Kremser Magistratsdirektor als Eigentümervertreter musste schließlich einschreiten, und die unerwünschten Besucher des Geländes verweisen.
Im Zuge der Auseinandersetzungen mit den Badegästen kam es zu einem unfassbaren Skandal. Zu einer 76-jährigen Pensionistin, die die Verteilaktion als Belästigung empfand, meinte ein 31-jähriger ÖVP-Parteiwerber: „Alte Leute wie ihr gehören alle vergast.“
Die herbeigerufene Polizei erstattete gegen den Mann Anzeige nach Verbotsgesetz, das jegliche nationalsozialistische Wiederbetätigung unter Strafe stellt und ein Strafmaß von ein bis zehn Jahren vorsieht. Für den Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.
Der ÖAAB bzw. die ÖVP-Krems wollten sich anfangs noch mit der Aussage, dass der Vorfall nach der Verteilaktion passiert sei, aus der Affäre ziehen. Schließlich wurde aber bekannt gegeben, dass der Mann aus der Partei ausgeschlossen wurde.
Quelle: NÖN Krems
