Der permanenten pro-„europäischen“ Propaganda zum Trotz bleiben große Teile der österreichischen Bevölkerung EU-kritisch. Das imperialistische Bündnis wird als negativ und asozial angesehen.
Brüssel/Wien. Die jüngste Erhebung des „Eurobarometers“ bestätigt abermals die EU-kritische Haltung der österreichischen Bevölkerung – diese ist hierzulande stärker ausgeprägt als in allen anderen Mitgliedstaaten. Nur 42 Prozent der Befragten sehen die EU-Mitgliedschaft Österreichs als etwas Positives an, während 22 Prozent eine negative Einschätzung abgeben und die Mitgliedschaft ablehnen. 35 Prozent geben sich in dieser Entscheidung neutral.
Dabei handelt es sich nicht nur um ein abstraktes Gefühl, denn gleich drei Viertel der Menschen sind der Ansicht, dass die EU-Mitgliedschaft ihren Alltag beeinflusst – und dies eben nicht unbedingt im Guten. Daher wünschen sich auch 39 Prozent weniger Einfluss des EU-Parlaments. Als Grund für die verbreitete EU-Ablehnung scheinen auch soziale Bedingungen zunehmend eine Rolle zu spielen. 44 Prozent der Befragten gaben an, dass sich ihr Lebensstandard zuletzt verschlechtert habe und sie mit einer weiteren Verschlechterung rechnen.
Nun ist die EU zwar nicht allein für Ausbeutung, Arbeitslosigkeit und Teuerung, Korruption, Krisen und Kriege verantwortlich zu machen, denn diesen liegt das kapitalistische und imperialistische System insgesamt zugrunde. Doch die EU als imperialistisches Bündnis ist ein Verstärker der Interessen der großen Banken und Konzerne, der Reichen sowie der Militärs, wohingegen die Bedürfnisse der arbeitenden Menschen und des Volkes ignoriert werden. Dafür scheint ein relevanter Teil der österreichischen Bevölkerung ein gutes Gespür zu haben.
Quelle: ORF