Kommentar von Tibor Zenker, Vorsitzender der Partei der Arbeit Österreichs (PdA), zu den 80. Jahrestagen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vom 6. und 9. August 1945.
Seit 80 Jahren wissen wir, dass man binnen weniger Sekunden ganze Großstädte in Schutt und Asche legen und dabei hunderttausende Menschen töten kann. Die US-amerikanischen Atombomben, die knapp über dem Boden der beiden japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki detonierten, waren Massenvernichtungswaffen neuen Typs. Und ihr Einsatz markierten Kriegsverbrechen neuen Typs.
Und doch waren diese beiden Bomben nur der Anfang einer weitaus monströseren Entwicklung, die uns heute ein Kernwaffenarsenal von über 12.000 atomaren Sprengköpfen beschert, mit einer Zerstörungskraft, die weit über der von 1945 liegt. Neun Länder verfügen über Atomwaffen – v.a. die USA und Russland -, einige weitere – darunter Deutschland – fallen in das System der “nuklearen Teilhabe” über die NATO.
Nicht alle, aber weitaus ausreichend viele dieser Sprengköpfe sind jederzeit einsatzbereit, boden‑, luft- oder seegestützt, jeder Angriff würde einen quasi automatischen Gegenangriff und eine weitere Kettenreaktion auslösen. Niemand kann einen Atomkrieg gewinnen – er würde unweigerlich zur kompletten Vernichtung der Menschheit und des Großteils des Planeten führen.
Diese existenzielle Bedrohung muss enden. Alle Atomwaffen müssen vernichtet werden, alle Atomwaffen müssen verboten werden. Es braucht eine atomwaffenfreie Welt. Es ist daher auf jeden Fall richtig, den internationalen Atomwaffenverbotsvertrag, der seit 2021 in Kraft ist und der von immer mehr Ländern unterschrieben und ratifiziert wird, zu unterstützen. Aber das wird nicht reichen.
Man darf nicht naiv sein. Militarismus, Rüstung und Krieg sind dem kapitalistischen Imperialismus systemimmanent. So lange Kapitalismus und Imperialismus vorherrschen, werden sich die Herrschenden auch nicht freiwillig von ihren stärksten Waffen trennen. Man wird sie dazu zwingen müssen. Eine nachhaltig atomwaffenfreie Welt, eine Welt des Friedens und der Völkerfreundschaft wird es erst mit dem globalen Sieg des Sozialismus geben, der kein Interesse an Massenvernichtungswaffen, Krieg und Zerstörung hat. Untergang oder Sozialismus – so steht die Frage auf mehreren Ebenen vor der Menschheit. Die Entscheidung liegt bei uns.