Die durch die US-Regierung verhängten Importzölle führen zu steigenden Lebenskosten in den USA. Doch wie eine Studie zeigt, nicht nur deshalb, weil die Unternehmen ihre Profitmarge beibehalten wollen, sondern weil sie diese sogar erhöhen. Bürgerliche Ökonomen stehen nun, aufgrund ihrer unzureichenden Theorien, vor einem Rätsel.
Washington/Hamburg. Laut einer Studie des Kreditversicherers Allianz Trade nutzen zahlreiche US-Unternehmen die aktuellen Einfuhrzölle, um ihre Gewinne zu maximieren. Eine gewisse Preissteigerung für Endverbraucher, also für die arbeitende Bevölkerung, war laut Beobachtern „zu erwarten“. Doch die tatsächlichen Preissteigerungen liegen deutlich über den Prognosen, bei Möbeln etwa um 3,6 Prozent.
Durch die höheren Preise erzielt der Einzelhandel erneut Rekordprofite. Vor allem die Monopole in verschiedenen Branchen nutzen ihre Marktmacht und Preisabsprachen, um die Kosten nach Belieben zu diktieren. Die gestiegenen Importkosten dienen lediglich als Ausrede, um Konsumentinnen und Konsumenten stärker zu belasten und die Gewinne weiter zu steigern. Die altbekannte Behauptung, Unternehmen müssten wegen einer „Lohn-Preis-Spirale“ oder ähnlicher Hirngespinste die Preise erhöhen, verliert damit weiter an Glaubwürdigkeit.
Bürgerliche Ökonomie ohne Antworten
Das Festhalten an solchen unwissenschaftlichen Theorien erschwert es bürgerlichen Ökonomen, diese Entwicklungen zu erklären. Denn ihre Forschung dient nicht dem Verständnis, sondern der Rechtfertigung des Kapitalismus.
Einige dieser Wissenschaftler gestehen immerhin ein, dass Unternehmen im Kapitalismus gezwungen sind, das wachsende Elend der Konsumentinnen und Konsumenten in Kauf zu nehmen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Doch die Konsequenz, die sie daraus ziehen, verrät ihre Klassenparteilichkeit. Statt die Notwendigkeit eines neuen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems anzuerkennen, fordern sie eine noch stärkere Ausbeutung der arbeitenden Bevölkerung.
Zölle als Instrument der Monopole
Die Zahlen widerlegen auch die verbreitete Vorstellung, Trump würde mit den Zöllen „die Wirtschaft ruinieren“. Oft wird seiner Regierung Inkompetenz unterstellt. Doch die Fakten zeigen, dass dieser Kurs sehr wohl funktioniert, allerdings nicht im Interesse der Arbeiterklasse, sondern zugunsten der Monopole und Konzerne.
Illusionen in den bürgerlichen Staat, er würde „für alle Bürgerinnen und Bürger“ handeln, sollten angesichts dessen endgültig zerfallen.
Quellen: Der Standard / ORF