In Hitzendorf hat die Polizei bei einem 54-jährigen Deutschen ein umfangreiches Waffenarsenal, Munition und NS-Devotionalien entdeckt. Der Mann steht im Verdacht der Wiederbetätigung – er stellte sich nach einer Flucht schließlich selbst.
In Hitzendorf (Bezirk Graz-Umgebung) haben Ermittler bei einer Hausdurchsuchung am Mittwoch einen umfangreichen Waffen- und Munitionsfund sichergestellt. Im Haus eines 54-jährigen deutschen Staatsbürgers entdeckten die Behörden 18 Schusswaffen, eine verbotene Waffe, mehrere Schalldämpfer, zahlreiche Hieb- und Stichwaffen sowie über 30.000 Stück Munition. Fotos der grotesken Sammlung findet man hier. Zudem wurden Datenträger, Suchtmittel und NS-Devotionalien beschlagnahmt. Der Mann steht unter dem Verdacht der nationalsozialistischen Wiederbetätigung.
Auf die Spur des Verdächtigen war das Landesamt für Verfassungsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) durch einschlägige Postings in sozialen Medien aufmerksam geworden. Am Mittwochmorgen versuchten Polizeikräfte, eine geplante Hausdurchsuchung an seiner Wohnadresse durchzuführen. Der Mann hatte das Grundstück zunächst mit einem Hund verlassen und floh später, als er die Beamten bemerkte, in ein angrenzendes Waldstück. Eine sofort eingeleitete Fahndung mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers blieb zunächst ohne Erfolg.
Währenddessen wurde das Haus durchsucht und das umfangreiche Waffenarsenal entdeckt. Gegen 17.30 Uhr stellte sich der 54-Jährige schließlich selbst bei einer Polizeiinspektion in Graz-Umgebung und wurde festgenommen. Nach der Einvernahme erfolgte auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz eine Anzeige auf freiem Fuß.
Laut Landespolizeidirektion Steiermark verfügte der Mann über keine Berechtigung zum Waffenbesitz. Ein Sachverständiger soll nun klären, ob die sichergestellten Waffen echt und einsatzfähig sind. Die weiteren Ermittlungen und die Auswertung der beschlagnahmten Datenträger führt das LSE Steiermark.
Quelle: ORF