Das Überleben für Robben wird kontinuierlich problematischer. Nicht zuletzt der Klimawandel und die arktische Eisschmelze sind verantwortlich.
Abu Dhabi. In der Arktis wird für Robben das Überleben immer schwieriger. Die Bestände gehen zurück, daher hat die Weltnaturschutzunion (IUCN) drei Arten in ihrer Roten Liste gefährdeter Arten auf eine neue Stufe gehoben. Ein besonderes Problem besteht im Verlust des Meereises, hinzu kommen Schifffahrt, Rohstoffförderung und Fischerei.
Die Mützenrobbe (Cystophora cristata), bislang als „gefährdet“ aufgeführt, gilt nun als „stark gefährdet“. Das ist Stufe fünf auf der achtstufigen Skala. Die Bartrobbe (Erignathus barbatus) und die Sattelrobbe (Pagophilus groenlandicus) stehen nun auf Stufe drei („potenziell gefährdet“). Insgesamt listet das wissenschaftliche Meereisportal sechs Robbenarten in der Arktis.
„Die Robben in der Arktis sind auf das Meereis angewiesen, um ihre Jungen zu gebären und aufzuziehen, beim Fellwechsel, um auszuruhen und um Zugang zu ihren Nahrungsgebieten zu erhalten“, teilte die IUCN bei ihrem Jahreskongress in Abu Dhabi mit. Dort veröffentlichte sie die Aktualisierung der Roten Liste.
„Das dünner werdende und schwindende Meereis wirkt sich auch auf die Ernährungsgewohnheiten der Robben in der Arktis aus und macht die Arktis für Menschen leichter zugänglich, was das Gesamtrisiko für diese Tierarten weiter erhöht“, hieß es weiter. Die Arktis erwärmt sich im Zuge des Klimawandels fast viermal so schnell wie alle Regionen im globalen Durchschnitt.
Wenn Robben verschwinden, hat das weitreichende Folgen. Sie werden vor allem von Eisbären gefressen, aber auch etwa von Walrossen. „Die Gesundheit der gesamten Meeresumwelt hängt von ihrem Überleben ab“, teilte die IUCN mit.
Die IUCN klassifiziert Tier- und Pflanzenarten in acht Kategorien. In der untersten Kategorie liegen nicht genügend Daten für eine Beurteilung vor, in der obersten sind Arten, die vollständig ausgestorben sind, nicht nur in der Wildnis. Die anderen Kategorien reichen von „nicht gefährdet“ bis „ausgestorben“. Aktuell sind 172.620 Tier- und Pflanzenarten berücksichtigt. 48.646 davon gelten als bedroht (Stufe 4 bis 6 auf der Skala).
Quelle: ORF