Die Anzahl der Fledermäuse ist in Tirol und Bayern in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch gesunken. Verantwortlich sind menschliche Einflüsse auf Natur und Umwelt, die Lebensräume und Nahrung verknappen, aber auch Gifte in Umlauf bringen.
Innsbruck. Eine wissenschaftliche Studie der Universität Innsbruck über die Fledermauspopulation im Tiroler und bayerischen Alpenraum förderte einen erheblichen Schwund der flugfähigen Säugetiere zutage. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts muss man die Abnahme als dramatisch bezeichnen: Wo früher 100 Fledermäuse anzutreffen waren, gäbe es heute nur noch eine einzige, so die Forscher. Die Untersuchung konzentrierte sich auf die Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros), ähnliche Probleme sind jedoch auch für andere Arten zu konstatieren.
Als Ursachen für die schwindenden Populationen benennt die Studie mehrere Gründe, wobei evidenter Weise alle menschengemacht sind. Zu diesen zählen der Rückgang von Laubbäumen in den Wäldern, die Verstädterung und andere Bauprojekte, die Belastung der Umwelt mit Schwermetallen und anderen Schadstoffen durch Industrie, Verkehr und Landwirtschaft, die Ausdünnung des Nahrungsangebots durch das Insektensterben sowie die Zerstörung des Lebensraumes durch dessen intensive Nutzung nach rein menschlichen Bedürfnissen. Zugunsten der Arterhaltung braucht es weniger Umweltgifte und mehr ungestörte Rückzugsgebiete für die Fledermäuse.
Quelle: ORF