HomeFeuilletonWissenschaftOberösterreich: Zahl der Masernfälle steigt dramatisch

Oberösterreich: Zahl der Masernfälle steigt dramatisch

Linz. Die Zahl der Masernfälle in Oberösterreich hat in den letzten Wochen einen deutlichen Anstieg verzeichnet. Während im gesamten Vorjahr lediglich sieben Fälle bekannt wurden, zählt man heuer bereits 96 Infektionen. Besonders betroffen ist derzeit der Bezirk Linz-Land, wo es eine auffällige Häufung der Krankheitsfälle gibt.

Im Linzer Kepler Universitätsklinikum (KUK) mussten alleine in den vergangenen Wochen vier Kinder stationär behandelt werden. Besonders dramatisch war der Fall eines sechs Monate alten Babys, das aufgrund der Infektion sogar auf die Intensivstation verlegt wurde. Das Kleinkind entwickelte zusätzlich eine bakterielle Sepsis, eine gefährliche Komplikation, die den Zustand weiter verschärfte.

Auch die anderen betroffenen Kinder litten an schweren Krankheitsverläufen. Laut der behandelnden Ärztin am KUK entwickelten drei weitere Kinder infolge der Maserninfektion eine Lungenentzündung. Sie benötigten Atemunterstützung, um die gefährlichen Symptome zu bewältigen. Glücklicherweise sind inzwischen alle vier Kinder auf dem Weg der Besserung. Dennoch zeigen diese Fälle, dass Masern, insbesondere für ungeimpfte Kinder, gefährlich sein können.

Dr. Ariane Biebl, Expertin für Infektionskrankheiten am Kepler Universitätsklinikum, beobachtet die aktuelle Entwicklung besorgt. Sie weist darauf hin, dass keines der vier Kinder geimpft war – ein Umstand, der die Schwere der Erkrankungen erklären könnte. Die Medizinerin appelliert deshalb eindringlich an Eltern, ihre Kinder rechtzeitig gegen Masern impfen zu lassen: „Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit. Die Impfung ist der beste Schutz, um gefährliche Komplikationen wie Lungenentzündungen oder Hirnentzündungen zu vermeiden.“

Masern sind hoch ansteckend und können bei fehlendem Impfschutz schnell zu einer Epidemie führen. Besonders Säuglinge und Kleinkinder sind gefährdet, da ihr Immunsystem Infektionen oft nicht ausreichend abwehren kann. 

Quelle: ORF

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