Die Zukunft von Elon Musks Marsmission steht in den Sternen. Das potenzielle Sternenschiff überlebte die Testlandung – auf der Erde – nicht gerade unbeschadet.
Boca Chica/Hawthorne. Elon Musks Weltraumunternehmen SpaceX hat – je nach Lesart – entweder einen großen Erfolg verbucht oder einen üblen Rückschlag erlitten: Am vergangenen Mittwoch explodierte der neue Prototyp des „Starship“-Programms, eine Weiterentwicklung der etablierten Falcon-9-Rakte, bei der Landung in Texas. Das Unternehmen sprach trotzdem von einem „super Test“ und Musk twitterte gar: „Mars, wir kommen!“ – Denn der rote Planet ist das erklärte Ziel von SpaceX. Jedoch nur eines von mehreren: Im Auftrag der NASA werden, allerdings mit anderer Hardware, auch Versorgungsflüge zur Internationalen Raumstation durchgeführt, zuletzt gelang sogar eine bemannte Mission zur ISS. Daneben bemüht man sich um Aufträge für Satellitentransporte, nicht nur zu wissenschaftlichen und kommerziellen Zwecken, sondern auch im Auftrag des Pentagon-Geheimdienstes, der neue Spionagesatelliten im All haben möchte. Involviert ist man auch in die angedachten Pläne von US-Mondmissionen und ‑basen, außerdem möchte Musk gut betuchte „Weltraumtouristen“ für einen Rundflug um den Mond mit am Bord nehmen (sicher kein Fehler, ein paar kapitalistische Ausbeuter in den Orbit zu schießen – mit einem One-Way-Ticket, wenn geht).
Musks sehnlichster Wunsch, den Mars zu besiedeln (ab 2025 im Kleinen, 2035 dann massenhaft), bleibt aber einstweilen Utopie, wobei man auch dieses Ziel begrüßen könnte: Der Multimilliardär spekuliert ja selbst mit der Übersiedelung in eine künftige Marskolonie (Zitat: „Ich würde gerne auf dem Mars sterben.“). Die Explosion vom 9. Dezember macht’s jetzt halt nicht weniger fraglich – oder eben doch möglich –, denn wenn bei einer Landung die Treibstofftanks in einem großen Feuerball explodieren, dann sind die Überlebenschancen der Passagiere eher verschwindend. Was Musks „Starship“ betrifft, so erinnert man sich angesichts dessen daher an ein berühmtes Filmzitat aus „Indiana Jones III“: Auf die verwunderte Frage seines Vaters, ob er denn wirklich ein Flugzeug fliegen könne, antwortet Indy (während er schon startet): „Fliegen ja, landen nein.“ – Und so ist es nun vorerst auch mit der SpaceX-Marsrakete. Lieber noch ein bissel testen oder chinesische und russische Hilfe in der Weltraumtechnologie annehmen, denn wir wollen ja nicht, dass der großartige Elon auf der Oberfläche des Mars zerschellt und in Flammen aufgeht. Vielleicht wird’s aber auch gar nix mit der „Mission to Mars“ von SpaceX, denn Indiana Jones sagt auch: „Noch nie hat ein X irgendwo, irgendwann einen bedeutenden Punkt markiert.“
Quelle: ORF