HomeInternationalesSudanesische Kommunisten im Kampf gegen Militärputsch

Sudanesische Kommunisten im Kampf gegen Militärputsch

Nach dem Putsch im Sudan ruft die Kommunistische Partei zum Widerstand auf. Mehrere Schwesterparteien, darunter die PdA Österreichs, erklärten ihre Solidarität mit der progressiven Volksbewegung und den Kommunisten.

Khartum. Die Sudanesische Kommunistische Partei (SCP) hat nach dem Militärputsch in der sudanesischen Hauptstadt Khartum am Montag, den 25. Oktober, einen dringenden Appell zur internationalen Solidarität veröffentlicht. Die Parteiführung appellierte auch an „alle Kräfte, die auf der Seite der zivilen Autorität stehen, einen politischen Streik und zivilen Ungehorsam auszurufen, bis dieser Putsch niedergeschlagen ist“.

Fathi Al-Fadhl, der offizielle Sprecher der Kommunistischen Partei, erklärte in einer Audiobotschaft aus Khartum, dass die Armee und die Sicherheitskräfte nach dem Staatsstreich mit einer Verhaftungskampagne begonnen hätten und dass sie einen schweren Angriff erwarteten. Er fügte hinzu, dass eine Reihe von Ministern und Politikern verhaftet wurden und dass die Residenz von Premierminister Abdallah Hamdok von Panzern umstellt war.

In einer Presseerklärung des Sekretariats des Zentralkomitees der SCP hieß es, dass „ein Militärputsch unter der Führung von (General Abdel Fattah) Al-Burhan und seiner Gruppe stattgefunden hat und eine Reihe von politischen Führern verhaftet wurde“. Im Laufe des Montags gab es bei Massenprotesten gegen den Putsch zudem bereits mehrere Tote und dutzende Verletzte, als das Militär mit scharfer Munition gegen die Demonstranten vorging.

Der Militärputsch zielt offensichtlich darauf ab, die zivile Übergangsregierung abzusetzen und das System des islamistischen al-Baschir-Regimes zu restaurieren. Dieses war 2018/19 durch die Volksbewegung gestürzt worden, was formell auch seitens der Armee mitgetragen wurde, doch seine aggressivsten Proponenten dominieren immer noch das Militär. Ex-Diktator Omar al-Bashir selbst wurde Ende 2019 zu einer Haftstrafe verurteilt und soll an den Internationalen Strafgerichtshof ausgeliefert werden – auch dies könnte durch den Putsch nun verhindert werden. Im internationalen Kontext geht es den Putschisten um die Unterstützung der Interessen des US-Imperialismus und Israels in der Region.

Eine Reihe kommunistischer und Arbeiterparteien wandten sich mit Solidaritätserklärungen an die sudanesischen Genossen, darunter z.B. die Kommunistische Partei der Türkei (TKP) oder die Kommunistische Partei Griechenlands (KKE). Im Namen der Partei der Arbeit Österreichs (PdA) erklärte deren Vorsitzender Tibor Zenker: „Wir verurteilen den Staatsstreich im Sudan, der sich gegen den deutlichen Willen des Volkes richtet. Wir stehen an der Seite der progressiven Volksbewegung und insbesondere der Kommunistischen Partei, die im Widerstand gegen den Militärputsch sowie die reaktionären und pro-imperialistischen Kräfte aktiv ist. Der gerechte Kampf wird siegreich sein.“

Quellen: Sudanesische Kommunistische Partei/Partei der Arbeit Österreichs

- Advertisment -spot_img
- Advertisment -spot_img

MEIST GELESEN