HomeKlassenkampfJugendAlptraum für Praktikantin in Salzburger Hotel

Alptraum für Praktikantin in Salzburger Hotel

Salzburg. Eine 17-jährige Pflichtpraktikantin wurde in einem Salzburger Hotel nach Strich und Faden ausgenützt. Wochenlang musste sie jeden Tag um sieben Uhr morgens zu arbeiten beginnen und hatte erst um halb zehn Uhr abends Dienstschluss. Die verpflichtenden Nachtruhezeiten von zwölf Stunden wurden nie eingehalten. Außerdem hatte sie mehr als zwei Wochen keinen einzigen freien Tag.

Als ihr ein derartiger Dienstplan zum dritten Mal in Folge vorgelegt wurde, kündigte die Praktikantin und wandte sich an den Jugend- und Lehrlingsschutz der Salzburger Arbeiterkammer. Was die AK-Berater/innen hörten, machte sie fassungslos:

Ihr Chef hatte ihr wohlwissend zu wenige Ersatz- und Nachtruhestunden ausbezahlt und sie während ihrer viel zu langen Dienste nicht nur schlecht behandelt, sondern auch beschimpft. Als er mit dreckigen Schuhen über den frisch geputzten Fußboden ging, machte sie ihn darauf aufmerksam, dass sie den Boden gerade erst gewischt hatte. Er entgegnete: „Du bist eine billige Hilfskraft, du hast mir gar nichts zu sagen!“. Während ihres Praktikums ging es Linda psychisch immer schlechter und sie hat vor lauter Stress über zehn Kilo abgenommen.

Die AK-Expertin intervenierte beim Ex-Arbeitgeber der Praktikantin und erkämpfte eine Nachzahlung von 700 Euro für die nicht ausbezahlten Ersatz- und Nachtruhestunden sowie Überstunden. 

Gerade jetzt im Sommer sind viele Jugendliche als (Pflicht-)Praktikant/inn/en tätig. Sie sollten sich durch dieses Beispiel darin bestärkt sehen, sich nicht alles gefallen zu lassen und die eigenen Rechte einzufordern.

Quelle: AK Salzburg

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