Sie müssen bei bis zu ‑22 Grad in den Kühlhäusern arbeiten, die Firma scheffelt Millionengewinne, aber den Beschäftigten will sie keine Lohnerhöhung zugestehen. Jetzt reicht es den Arbeiterinnen und Arbeitern. Sie treten in den unbefristeten Streik.
Groß Enzersdorf. Da die Konzern- und Geschäftsleitung der Firma Ardo Austria weiterhin nicht auf die Forderung der Belegschaft, die Löhne um 200 Euro netto pro Monat zu erhöhen, wurde jetzt der unbefristete Streik ausgerufen.
Der Betriebsrat fordert aufgrund der Teuerung und der stetig steigenden Lebenshaltungskosten eine nachhaltige Lohnerhöhung für die Arbeiterinnen und Arbeiter. Die Geschäftsführung stellt eine einmalige Sonderzahlung und Gratis-Kebab für Jene in Aussicht, die unterschreiben, dass sie sich an keinen weiteren Kampfmaßnahmen beteiligen werden.
„Wir lassen uns sicher nicht mit einem Gratis-Kebap abspeisen. Auch nicht mit einer Einmalzahlung, die deutlich schlechter ist als unsere Forderung“, sagt dazu der Vorsitzende des Arbeiterbetriebsrats, Dietmar Breiner.
„Wir sind verhandlungsbereit, aber niemand aus dem Management kann oder will sich mit den berechtigten Anliegen der Belegschaft ernsthaft auseinandersetzen. Das ist inakzeptabel und respektlos. Wir treten daher in unbefristeten Streik.“, so Breiner.
Eine Solidaritätsbotschaft schickte Parteivorsitzender Tibor Zenker für die Partei der Arbeit an die Streikenden: „Die Unverschämtheit, mit der die Konzerne satte Gewinne einstreifen und die Arbeiterinnen und Arbeiter mit der Teuerung im Regen stehen lassen, ist nicht mehr hinzunehmen. Wir solidarisieren uns mit eurem Kampf um höhere Löhne und wünschen euch vollen Erfolg!“
Unterstützung für den Betriebsrat und die Fachgewerkschaft PRO-GE kommt auch von ÖGB Niederösterreich-Vorsitzendem Markus Wieser: „Ernsthafte Verhandlungsbereitschaft ist jetzt auch seitens der Geschäftsleitung gefragt! Die enorme Teuerung muss durch faire Löhne ausgeglichen und kompensiert werden. Eine Einmalprämie wirkt eben nur einmal, sie hat keine langfristige Wirkung auf die derzeitige Teuerung. Die Arbeitnehmer:innen von Ardo Austria Frost leisten unter herausfordernden Bedingungen hervorragende Arbeit in der Lebensmittelverarbeitung. Sie arbeiten bei bis zu minus 22 Grad im Kühlhaus, müssen strengste Hygienevorschriften einhalten und in der Erntesaison viele Überstunden leisten. Sie haben sich deshalb einen fairen Lohn mehr als verdient!“