Die Kündigungswelle rollt weiter durch Österreich: Nun sind 100 Kollegen in Salzburg betroffen.
Hallein. Der Salzburger Werkzeugmaschinenhersteller Emco (ehem. „Ernst Maier Company“) wird nächste Woche ca. 100 Beschäftigte beim AMS zur Kündigung anmelden. Dies entspricht einem Viertel der Belegschaft am Betriebsstandort Hallein, wo etwa 400 Menschen arbeiten. Als Begründung werden Umsatzrückgänge von 20 Prozent angegeben. Das Kurzarbeitsmodell der Bundesregierung reiche nicht aus, um alle Angestellten zu behalten, heißt es von Unternehmensseite. Noch nicht klar ist, was mit den ebenfalls rund 400 Emco-Mitarbeitern im Ausland geschieht, außerdem wurde in Hallein bislang eine relativ engagierte Lehrlingsausbildung betrieben. Auch diese dürfte im Zuge der kapitalistischen Krise in Frage stehen.
Emco gehört seit 2012 zur Kuhn-Gruppe, die damals das Halleiner Unternehmen aus der Konkursmasse von Mirko Kovats’ A‑Tec-Konzern erwarb. Der Umsatz von Emco wurde 2019 noch mit 205 Millionen Euro ausgewiesen. Sollten die Zahlen über einen Einbruch um 20 Prozent zutreffen, so hieße das, dass bei „nur“ noch 164 Millionen eben 100 Kündigungen erfolgen müssen – trotz Kurzarbeit. Damit zeigt sich wiederum zweierlei: Die Maßnahmen der Bundesregierung zum Erhalt der Arbeitsplätze sind gänzlich untauglich, wie auch schon viele Beispiele vor Emco belegt haben. Und was noch wichtiger ist: In der Wirtschaftskrise retten die Konzerne eben nur ihre etwas reduzierten Profite, während die „Mitarbeiter“ bedenkenlos auf die Straße gesetzt werden. Das hat System im Kapitalismus und erfordert Widerstand durch Klassenkampf.
Quelle: Salzburger Nachrichten