HomeKlassenkampfFrauenDeutlicher Anstieg der Fälle häuslicher Gewalt

Deutlicher Anstieg der Fälle häuslicher Gewalt

Das Innenministerium präsentierte seine aktuellen Daten für die Anwendung des Gewaltschutzgesetzes: Die Fallzahlen steigen, die Täter sind männlich, die Opfer weiblich.

Wien. Im Jahr 2022 wurden in Österreich 14.643 Betretungs- und Annäherungsverbote nach dem Gewaltschutzgesetz verhängt. Gegenüber 2021 bedeutet dies einen Anstieg der Fälle – damals waren es allerdings auch schon 13.690. Nichtsdestotrotz erscheint das Plus von rund 1.000 behördlichen Maßnahmen erheblich.

Ebenfalls angestiegen ist die Zahl der sicherheitspolizeilichen Fallkonferenzen im Bereich Gewalt in der Privatsphäre. Hierbei geht es um die Koordinierung in Hochrisiko-Fällen – diese haben sich von 2021 (57) auf 2022 (209) sogar beinahe vervierfacht. Die seit Herbst 2021 gesetzlich verankerte Beratung für Gefährder erbrachte im vergangenen Jahr 11.329 Gespräche. Wenig überraschend ist das Faktum, dass über 90 Prozent der Täter und/oder Gefährder männlich sind.

Gewalt jeder Form im familiären oder privaten Bereich erweist sich somit weiterhin als ernstes Problem, von dem zigtausende Menschen, v.a. Frauen und Kinder, betroffen sind. Wegweisungen und Betretungsverbote als Schutzmaßnahmen sind hierbei eine Sache, es braucht aber auch mehr Unterstützung für die Opfer, sowohl finanziell und sozial wie infrastrukturell.

Quelle: Der Standard

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