„Black Lives Matter“ in Wien wurde zu einer der größten Manifestationen der letzten Jahre.
Wien. In Solidarität mit den Massenprotesten in den USA nach der Ermordung von George Floyd durch Polizisten versammelten sich gestern über 50.000 Menschen in der Wiener Innenstadt. Trotz anfangs strömenden Regens übertraf die Beteiligung alle Erwartungen. Mehrere Straßenzüge mussten kurzfristig abgesperrt werden, um Platz für die Massen zu schaffen.
Vom Marcus Omofuma-Gedenkstein vor dem Museumsquartier zog die lautstarke Demonstration zum Karlsplatz. Mit Parolen und tausenden Schildern wurde auf strukturellen Rassismus, Polizeiwillkür und ‑gewalt auch in Österreich aufmerksam gemacht. Dass sich am kurzfristig geplanten Protest zehntausende Menschen beteiligten, zeigt zugleich die weite Verbreitung wie auch die massenhafte Ablehnung der Diskriminierung von Schwarzen, Geflüchteten, Muslimen und vielen anderen Gruppen durch Staat und Medien.
In einer Mischung aus Regenscheu und dem Bewusstsein, auf einer Demonstration gegen Polizeigewalt und staatlichen Rassismus höchst unwillkommen und überflüssig zu sein, hielt sich die Exekutive sichtlich zurück. Und siehe da: Ohne Polizeispalier, Schilderwall oder gar die mittlerweile abgeschaffte berittene Einheit verlief die Demonstration vollkommen geordnet und friedlich.
In den kommenden Tagen finden weitere Aktionen und Kundgebungen in ganz Österreich statt. Die Partei der Arbeit wird sich an einigen beteiligen und ruft zur Teilnahme auf.