Die österreichische Luftwaffe wird mit einem Dutzend Mehrzweckkampfflugzeugen aus Italien aufgerüstet. Die Beschaffung dürfte allerdings mehr mit NATO-Anpassung als mit Neutralitätsverteidigung zu tun haben.
Wien/Rom. Die österreichische und italienische Regierung sind übereingekommen, gemeinsam Kampfflugzeuge vom Typ M‑346FA des Rüstungskonzerns Leonardo zu kaufen. Die zwölf für das Bundesheer bestimmten Jets sollen in Hörsching bei Linz stationiert werden und die 2020 außer Dienst gestellten Saab-Maschinen ersetzen.
Die für den Kauf der Mehrzweckkampfflugzeuge erforderlichen Budgetmittel seien bereits 2022 im mehrjährigen Finanzrahmen “ÖBH 2032+” beschlossen und bereitgestellt worden, heißt es seitens Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) – was freilich nicht bedeutet, dass die neue Bundesregierung nicht daran zu knabbern haben wird.
An der unbedingten Wichtigkeit der Kampfjets lässt Tanner indessen keinen Zweifel: Die M‑346FA-Flugzeuge seien relevant für die Pilotenausbildung im Inland – weil Zweisitzer – sowie als Ergänzung in der Luftraumverteidigung. Dass das neue Kriegsgerät aus Italien freilich auch für Luft-Boden-Angriffe mit Lenkwaffen sowie mit (ungelenkten) Freifallbomben geeignet ist, dürfte ebenfalls nicht unerheblich sein.
EU- und NATO-kompatibel sind die Leonardo-Produkte (dazu zählen übrigens auch Bundesheer-Helikopter) sowieso, die Kampfjets werden bereits von Italien, Griechenland und Polen sowie von Israel verwendet. Das österreichische Bundesheer und seine Luftwaffe passen sich also weiter an die Anforderungen der westimperialistischen Kriegsbündnisse an.
Quelle: ORF