In seiner natürlichen Umgebung steht der Hai tendenziell an der Spitze der marinen Nahrungskette. Das Landlebewesen Mensch zieht jedoch jedes Jahr 80 Millionen Haifische aus dem Meer.
Washington, D.C. Obwohl in den vergangenen Jahren diverse nationale und internationale Schutzbemühungen unternommen wurden, werden in den Ozeanen immer mehr Haie getötet. Zu diesem wenig erfreulichen Ergebnis kommt eine Studie, die im Magazin „Science“ veröffentlicht wurde.
Eine Bestandsaufnahme, die sich auf das Jahr 2021 bezieht, kommt auf nicht weniger als 80 Millionen Haifische, die im Zuge legaler und illegaler Fischerei, als Zielobjekte wie als Beifang getötet werden. Binnen einer Dekade ist ein Plus von fünf Prozent zu vermerken. Als Resultat sind etwa drei Viertel der Populationen im Bestand gefährdet, bis zu 30 Prozent aller Arten droht sogar das gänzliche Aussterben. Recht deutlich wird die Negativentwicklung auch über einen längeren Zeitraum: In den vergangenen 50 Jahren sind die Populationen um 70 Prozent geschrumpft.
Es gibt aber auch positive, wenngleich zweischneidige Aspekte: Einerseits ist die Zahl der getöteten Haie bei der Hochseefischerei zurückgegangen, was durch die küstennahe Fischerei allerdings mehr als kompensiert wird. Andererseits gibt es einen Rückgang beim „Finning“, also bei Abtrennen der Rückflossen, jedoch in dem Sinne, als dass vermehrt ganze Haikörper einer Verwertung zugeführt werden.
Bei der Tötung von Haien gibt es auch klare geografische Schwerpunkte: Gut 50 Prozent davon entfallen auf die 200-Meilen-Zonen der Länder Indonesien, Malaysia, Brasilien, Mexiko, Mauretanien und Somalia. Die Zielländer von Haifleisch und nicht zuletzt ‑flossen liegen hauptsächlich in Asien.
Offensichtlich ist, dass es mehr und bessere Schutzmaßnahmen braucht, größere Schutzgebiete und hinsichtlich gefährdeter Arten Fangverbote.
Quelle: Der Standard / Science