HomeInternationalesLitauen geht beim Grenzzaunbau der Stacheldraht aus

Litauen geht beim Grenzzaunbau der Stacheldraht aus

Eigentlich will Litauen seine Grenze zu Weißrussland mit einem hochgefährlichen Klingendrahtzaun vor Flüchtlingen „sichern“, doch dem menschenverachtenden Plan fehlt das nötige Baumaterial.

Vilnius. Nun hat auch die litauische Regierung erfahren, was realkapitalistische Mangelwirtschaft ist: Eigentlich wollte man zum Zweck der Flüchtlingsabwehr einen mehr als 500 Kilometer langen Zaun an der Grenze zwischen Litauen und Weißrussland – gleichzeitig EU-Außengrenze – errichten, doch nun stockt das Projekt. Der banale Grund: Die Bestände der Armee an Klingendraht („NATO-Draht“) sind aufgebraucht. Das Land verfügt selbst nicht über die Möglichkeit der Produktion dieser besonders gefährlichen Stacheldrahtart, weswegen die Regierung nun mit EU/NATO-Partnern (Dänemark, Slowenien) über eine „Hilfslieferung“ verhandelt. Schließlich will ja niemand in der EU, dass eine neue Baltikum-Route entsteht…

Gleichzeitig wirf Vilnius der weißrussischen Regierung vor, gezielt afrikanische, nahöstliche und afghanische Flüchtlinge nach Litauen zu schleusen, um sich für die EU-Sanktionen zu revanchieren. Die realen Zahlen geben eine solche Darstellung freilich nicht her, aber um die Festung EUropa weiter auszubauen, braucht es eben ein bisserl unterfütternde Propaganda. Die Verwendung des eigentlich für militärische Zwecke entwickelten NATO-Drahts ist außerdem eine besonders perfide und rücksichtslose Vorgehensweise. Die rasiermesserähnlichen Klingen, die er aufweist, bedeuten ein großes Risiko für schwere Verletzungen, die also ganz bewusst in Kauf genommen werden – aber das passt ja zum menschenverachtenden Charakter der imperialistischen EU und ihrer Asyl- und Migrationspolitik.

Quelle: ORF

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