Die Unterstützung der EU-Mitgliedschaft verliert in Österreich wieder an Boden. Ein Viertel der Bevölkerung fordert einen EU-Austritt.
Wien. Die Befürwortung der EU-Mitgliedschaft Österreichs befindet sich gemäß einer neuen Umfrage auf einem langjährigen Tiefpunkt. Dies ist das Ergebnis einer neuen Umfrage, die das market-Institut im Auftrag der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) in der ersten Dezemberwoche durchführte.
Gegenüber der letzten Umfrage vom Juni dieses Jahres zeigt sich, dass sich in den letzten sechs Monaten die Zustimmungsraten um gut zehn Prozentpunkte zuungunsten der EU verschoben haben. Konkret sind gegenwärtig nur 60 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher der Meinung, dass ihr Land Mitglied der EU bleiben soll. Damit wurde der zweitniedrigste Wert seit dem EU-Beitritt vor 30 Jahren erreicht. Lediglich im Sommer 2008 – während der Diskussion des Vertrages von Lissabon – gab es mit 59 Prozent einen noch darunter liegenden Wert.
Gleichzeitig ist die Zahl der Austrittsbefürworter gestiegen: 25 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, dass Österreich die EU verlässt. 15 Prozent haben keine Meinung dazu. Auch bezüglich des Austritts stammen die historischen Höchstwerte vom Sommer 2008, als nicht weniger als 33 Prozent der österreichischen Bevölkerung mit Brüssel brechen wollten. Als Begründungen werden vor allem vorgebracht, die EU sei “unsicher” (61 Prozent) sowie “unsozial” (54 Prozent).
Quelle: Der Standard