Ehemalige Flugbegleiter berichten von hohen Summen an Bargeld, die mit Flügen der Laudamotion durch Europa verschickt wurden.
Wien. Billigfluglinie Laudamotion hat in der Coronakrise damit Schlagzeilen gemacht, dass sie Gewerkschaften erpresst sowie Kolleginnen und Kollegen unter Druck gesetzt hat, um einen unterirdischen Kollektivvertrag durchzusetzen. Es kam zu Kündigungen und anderem mehr. Nun ist der Konzern erneut in den Schlagzeilen. Das Magazin „profil“, der ORF-„Report“ sowie die deutsche Zeitung „Welt“ und der Südwestrundfunk (SWR) berichten von Unsummen an Bargeld, die quer durch Europa geflogen wurden. Hierbei handelt es sich um die Umsätze aus den Bordverkäufen der Billigairline, die zum notorisch verhaltensauffälligen, irischen Konzern Ryanair gehört. In roten Taschen zu je knapp unter 10.000 Euro könnte das Bargeld zum Ryanair-Firmensitz nach Dublin transportiert worden sein, so der Verdacht. Diese wurden den Kolleginnen und Kollegen, die als Flugbegleiterinnen und ‑begleiter bei Laudamotion arbeiten, mit nach Palma de Mallorca gegeben, wo sie von einem Kollegen vom Mutterkonzern für den Weitertransport eingesammelt wurden. Die Bargeldtransporte umfassten den Berichten zufolge wohl bis zu 60.000 Euro. Solche dubiosen Transporte – lediglich bis zu 10.000 Euro können ohne Meldung legal über EU-Grenzen transportiert werden – legen den Verdacht nahe, dass hier Steuervorteile genutzt werden sollen. Ryanair glänzt immer wieder mit klassischen Verhaltensweisen eines Konzerns, aber in besonders offener Weise, in der deutlich wird, es gibt nur das Primat des Profits, auf Kosten der Arbeiterklasse aber auch der Natur.