Graz. Nach einer Serie von Anschlägen auf die Zeugen Jehovas im letzten Jahr sind die polizeilichen Ermittlungen jetzt abgeschlossen. Damals erschütterten mehrere Sprengstoffanschläge die Gemeinden der Glaubensgemeinschaft in der Steiermark. Nun ist bekannt geworden, dass die Anschläge nicht der religiösen Gemeinschaft, sondern eine persönliche Fehde als Hintergrund hatten.
Der Fall sorgte erstmals im August 2023 für Aufsehen, als in Leibnitz zwei Bomben an Autos vor dem Königreichssaal der Zeugen Jehovas explodierten. Ein weiterer Vorfall ereignete sich im März dieses Jahres in Kalsdorf, als im Eingangsbereich eines Hauses der Glaubensgemeinschaft ein Paket mit einem Sprengsatz gefunden wurde, der glücklicherweise nicht detonierte. Im Mai folgte ein weiterer Vorfall: Ein Auto, das einem Mitglied der Glaubensgemeinschaft gehörte, brannte in Premstätten vollständig aus, nachdem ein Sprengsatz gezündet worden war.
Ende Mai wurde schließlich ein 55-jähriger Steirer festgenommen und gestand die Taten. Der Mann gab zu, dass die Sprengsätze nicht gegen die Zeugen Jehovas gerichtet waren. Vielmehr hatte er versucht, seine Ex-Frau zu töten, die der Glaubensgemeinschaft angehört. Die Ermittlungen sind nun abgeschlossen, und es wird erwartet, dass die Staatsanwaltschaft in den kommenden Wochen über eine Anklage entscheidet.
Quelle: ORF