HomeKlassenkampfVorarlberg: Personalabbau bei Simplon

Vorarlberg: Personalabbau bei Simplon

Nach einem Hoch während Corona folgt nun das Tief für den Fahrradhersteller mit Stammsitz in Hard. Die Überproduktion wird durch Personalabbau abgefedert.

Hard. Der Fahrradhersteller Simplon hat angesichts der Veränderungen auf dem nationalen und internationalen Fahrradmarkt angekündigt, eine Anpassung seiner Belegschaft vornehmen zu müssen. Grund hierfür ist das Missmanagement der Geschäftsführung in einem sich stetig verändernden Markt: Während der Covid19-Pandemie boomte der Fahrradmarkt, woraus eine Überproduktion resultierte. Nach der Pandemie mussten die Händler mit gesunkenem Kaufinteresse, Überangebot und gesunkenen Preisen fertigwerden. Geschäftsführer Jakob Luksch erläuterte gegenüber der Wirtschaftspresseagentur, dass bisherige Maßnahmen allein nicht ausreichend waren, um das Unternehmen den aktuellen Marktbedingungen anzupassen.

„Deshalb mussten wir heute leider 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Fertigung und den vor- und nachgelagerten Bereichen beim AMS zur Kündigung anmelden“, erklärte Luksch. Am Stammsitz in Hard seien zurzeit insgesamt 100 Beschäftigte in diesem Bereich tätig. Das Unternehmen wird sich von etwa 20 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Produktion verabschieden. Am Montag habe man die Belegschaft über die geplanten Maßnahmen informiert. Die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden mit sofortiger Wirkung freigestellt.

Derzeit beschäftigt Simplon insgesamt rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In Zukunft plant der Fahrradhersteller, den festen Personalstand in der Fertigung auf etwa 80 verbleibende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu reduzieren. Um auf saisonale Auftragsspitzen zu reagieren, beabsichtigt das Unternehmen, Leiharbeitskräfte einzusetzen, mit denen der Personalstand in der Fertigung kurzfristig um etwa 25 Prozent erhöht werden kann. Diesbezüglich wurden bereits entsprechende Verträge mit Personalvermittlern abgeschlossen.

Luksch prognostiziert für das aktuelle Geschäftsjahr 2022/23 (September) immerhin einen Umsatz von etwa 55 Millionen Euro und erwartet auch für das folgende Geschäftsjahr 2023/24 eine Beibehaltung dieses Niveaus. Erst ab 2024/25 rechnet das Unternehmen wieder mit bedeutenden Umsatzsteigerungen. Dabei soll eine verbesserte Bedarfsvorschau in Zusammenarbeit mit den Händlern helfen, die Prognosen zu unterstützen.

Quelle: ORF

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