Zehn von dreizehn Kompaniekommandanten der gegenwärtig einberufenen Miliz haben sich in einem offenen Brief an Verteidigungsministerin Klaudia Tanner gewandt. Je nach Einberufungsart besteht eine finanzielle Differenz in der Besoldung der Soldatinnen und Soldaten von bis zu 91 Prozent.
Wien. Jene Soldatinnen und Soldaten, die aufgrund der Corona-Krise verpflichtend zum Milizeinsatz einberufen wurden, erhalten deutlich weniger Sold, als jene, die sich freiwillig gemeldet haben. In Zahlen sind das Verdienstunterschiede zwischen 2.700 und 4.000 Euro für drei Monate Einsatz, rechnen die Kommandanten der Ministerin vor.
Keine Almosen, sondern gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit
Diese hatte, um den seit Wochen anhaltenden Unmut zu besänftigen, eine Prämie für die verpflichtend Einberufenen von 1.000 Euro für alle drei Monate Dienst in Aussicht gestellt, was aber erst recht für weiteren Unmut sorgte. Denn die Betroffenen wollen keine Almosen, sondern gleiche Bezahlung für die gleiche Arbeit und den gleichen Dienstgrad wie ihre freiwillig einberufenen Kameradinnen und Kameraden. Selbst unter Einrechnung dieser Prämie würden die Unterschiede immer noch
„Wir Milizsoldatinnen und Soldaten wollen nicht, dass dieser Einsatz als ‚Taglöhner-Einsatz‘ in die Geschichte eingeht, sondern als das, was er ist: ein Einsatz für Österreich und seine Bevölkerung“ schreiben die zehn Kompaniekommandanten in ihrem Brief, der auch an den Milizbeauftragten Generalmajor Erwin Hameseder, im Zivilberuf hoher Raiffeisen-Manager und mit der ÖVP-Ministerin parteipolitisch aufs Engste verbunden, ergangen ist.
Quelle: krone.at