Im Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft fordert Österreich den Favoriten Italien über 120 Minuten, doch das Happy End bleibt aus: 1:2 n.V.
London. Das österreichische Fußballnationalteam der Männer verpasst nach einer 1:2‑Niederlage den Einzug ins EM-Viertelfinale. Das Ausscheiden kam – nach der Papierform – zwar erwartungsgemäß, doch die ÖFB-Mannschaft war knapp daran, die Verhältnisse und den EM-Mitfavoriten Italien zu stürzen. Die Azzurri benötigen 120 Minuten und zwei Joker-Tore in der Verlängerung, ehe sie als Sieger vom Platz gehen konnten. Bis dahin wurde ihnen alles abverlangt – zweifellos so viel, wie lange nicht mehr. Das Team von Franco Foda, der die Startformation gegenüber dem Ukraine-Match unverändert ließ, stand in der ersten Spielhälfte öfters unter Druck, steigerte sich jedoch im zweiten Durchgang und lieferte den Italienern sodann eine Begegnung auf Augenhöhe. Nur Zentimeter fehlten zur absoluten Sensation: In der 65. Minute versenkte Marco Arnautović einen Kopfball im Tor, doch dem Jubel folgte die Ernüchterung, denn nach Überprüfung durch den Video-Referee wurde (korrekter Weise) auf Abseits entschieden und der Treffer annulliert. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war jedoch klar – auch den hadernden Italienern –, dass dieses Achtelfinale einen überraschenden Ausgang nehmen könnte. Österreich erreichte hochverdient die Verlängerung.
In dieser führten zwei vermeidbare Unachtsamkeiten zur Entscheidung: In der 95. (Chiesa) und in der 105. Minute (Pessina) scorten zwei Spieler, die Trainer Roberto Mancini zuvor eingewechselt und denen die österreichische Abwehr in beiden Fällen zu viel Platz gelassen hatte. Dem ÖFB-Team ist jedoch hoch anzurechnen, dass es nicht aufgab, sondern weiter versuchte, sich ins Elfmeterschießen zu retten – die Chancen waren im Prinzip durchaus da. Schlussendlich reichte es aber nur noch zum (überaus sehenswerten) Anschlusstreffer durch Saša Kalajdžić in der 114. Minute. Wie knapp die Partie war, zeigte auch der italienische Jubel nach dem Schlusspfiff. Bei den Österreichern herrschte zunächst freilich Enttäuschung vor über die verpasste Sensation, die greifbar gewesen war. Doch unterm Strich kann man mit der Leistung mehr als zufrieden sein: Österreich zeigte sein bestes Spiel bei dieser EM und kann das Turnier erhobenen Hauptes verlassen. Im September geht es in der WM-Qualifikation weiter, wo Fodas Truppe ein bisschen was gutzumachen hat – mit ähnlichen Auftritten wie gestern im Londoner Wembley-Stadion sollten die Partien gegen Moldau, Israel und Schottland erfolgreich zu absolvieren sein. Für Italien geht es nun im EM-Viertelfinale gegen den Sieger der Begegnung Belgien gegen Portugal weiter.
Quelle: ORF