Anlässlich des Black Fridays streikten Amazon-Beschäftigte in über 20 Ländern, um bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und ein Engagement für ökologische Nachhaltigkeit zu fordern, während sie mit Aktionen und Demonstrationen die Geschäftstätigkeit des Unternehmens an einem der wichtigsten Einkaufstage des Jahres störten. Die Proteste, die Teil der globalen Kampagne „Make Amazon Pay“ sind, erstrecken sich auch auf den Cyber Monday und zielen darauf ab, die Steuer- und Arbeitspraktiken des Online-Riesen anzuprangern.
Zum Black Friday streikten Amazon-Beschäftigte in 20 Ländern und organisierten Proteste gegen Amazons Firmenpolitik. Sie forderten bessere Arbeitsbedingungen und ein konkretes Engagement im Kampf gegen die Klimakrise. Arbeiterinnen, Arbeiter, Aktivistinnen und Aktivisten in ganz Europa planen Demonstrationen gegen den Onlinehandelsriesen, um dessen Lagerhäuser zu stören und zu verhindern, dass Waren an einem der geschäftigsten Einkaufstage des Jahres die Paketschließfächer von Amazon erreichen
Make Amazon pay
Ursprünglich bekannt für die Menschenmassen, die vor den Kaufhäusern in den USA Schlange stehen, hat sich der Black Friday zunehmend ins Internet verlagert und ist global geworden, angeheizt durch Amazon selbst, das dieses Jahr zehn Tage lang vom 17. bis zum 27. November mit festlichen Rabatten wirbt.
An der Initiative, die Teil der internationalen Kampagne „Make Amazon Pay“ ist, beteiligen sich Tausende von Beschäftigten und Gewerkschaftsvertretern. Die Proteste, die auch auf den Cyber Monday ausgedehnt werden, zielen darauf ab, die Arbeits- und Steuerpraktiken des Konzerns während eines der geschäftigsten Einkaufswochenenden des Jahres anzuprangern. Make Amazon Pay“ ist eine globale Kampagne, die von Uni Global Union koordiniert wird. Demnach sollen von Black Friday bis Cyber Monday sogar in mehr als 30 Ländern Streiks und Proteste stattfinden.
Zu den Hauptforderungen gehören faire Löhne, die Achtung des Rechts auf Gewerkschaftsmitgliedschaft, größere steuerliche Transparenz und ein ernsthaftes Engagement für ökologische Nachhaltigkeit. Demonstrationen werden in mehreren Städten in den USA, Deutschland, Großbritannien, der Türkei, Kanada, Indien, Japan, Brasilien und vielen anderen Ländern stattfinden.
Gewerkschaften an vorderster Front
In Italien etwa rief die CGIL zu einem Streik am Black Friday im Lager Castel San Giovanni auf. In der BRD, dem zweitgrößten Absatzmarkt von Amazon im Jahr 2022, werden die Beschäftigten in den fünf Fulfillment-Zentren in Bad Hersfeld, Dortmund, Koblenz, Leipzig und Rheinberg 24 Stunden lang streiken, um einen Kollektivvertrag zu fordern, so die Gewerkschaft Verdi. Nach Angaben der Gewerkschaft GMB streiken mehr als tausend Beschäftigte des Amazon-Lagers in Coventry, England, im Rahmen eines langanhaltenden Lohnstreits. Die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter organisieren auch eine Demonstration vor der Amazon-Zentrale in London.
Auch die Schließfächer von Amazon sind betroffen. Viele Amazon-Kunden nutzen die Schließfächer, die sich an Bahnhöfen, Supermarktparkplätzen und Straßenecken befinden, um ihre Bestellungen entgegenzunehmen. In Frankreich ruft die Antiglobalisierungsorganisation Attac Aktivistinnen und Aktivisten dazu auf, sie mit Plakaten und Klebeband zu tapezieren, um Zusteller und Kunden daran zu hindern, sie zu öffnen. Die spanische Gewerkschaft Ccoo hat die Lager- und Lieferarbeiter von Amazon aufgefordert, am Cyber Monday, dem letzten Tag des zehntägigen Sonderangebots von Amazon, einen einstündigen Streik pro Schicht zu organisieren.
Quellen: IlFattoQuotidiano / IlSole24Ore