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Überlastung der Hotline 1450

Wien. Während sich die Wiener Stadtregierung, bestehend aus SPÖ und Grünen, seit Wochen mit der Kanzlerpartei ÖVP einen Rosenkrieg liefert, der von den wahren Ursachen der steigenden Infektionszahlen ablenkt und nicht zuletzt durch die Wien-Wahl befeuert wird, werden die wahren Probleme übersehen. Die Arbeitsbedingungen bei der Gesundheitshotline 1450 bilden eines davon, die immerhin immer mehr Österreicherinnen und Österreichern als „Corona-Hotline“ ein Begriff geworden ist und als erster Anlaufpunkt für potentiell Infizierte gilt.

Arbeitsdruck und Lücken im Gesundheitswesen nichts Neues

Laut den Medien zugespielten Whatsapp-Chatprotokollen ist vor allem die Lage in Wien prekär. Die Bundeshauptstadt verzeichnet seit einigen Wochen die höchste Anzahl an Neuinfektionen und aktiven Fällen, dementsprechend stiegen die eingehenden Anrufe stark an. Viele Beschäftigte beschwerten sich über lange Wartezeiten für die Anrufer, schlechte bzw. überforderte Teamleiter, aber auch einen überlasteten Gesundheitsdienst der Stadt Wien (MA 15) – etliche Anrufe entfallen deshalb auf die Gesundheitshotline, weil die MA 15 oft nicht erreichbar ist.

Schon im März wurden kritische Stimmen der Beschäftigten laut, die unter anderem den eklatanten Mangel an medizinischem Fachpersonal kritisierten. Da viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entweder Medizinstudierende sid oder aus Callcentern kommen – ohne fachliche Ausbildung -, wirkte sich das auch auf die Qualität der Informationen aus, die an die Anrufer weitergegeben wurden. Sowohl zu Beginn der Pandemie als auch jetzt dementierte die Stadtregierung, dass es Überforderungen und einen Mangel an Fachpersonal gäbe.

Das Büro des Gesundheitsstadtrates Hacker (SPÖ) meinte sogar, man würde laufend neue Personen im Gesundheitsbereich einstellen. Tatsache ist aber, dass auch in Wien die Aushöhlung des Gesundheitswesens Realität wird; die Schließung des Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhauses ist nur das bekannteste Beispiel hierfür. Hacker äußerte sich noch im August über drohende Kürzungen in Wien, die man quasi als „Sachzwang“ durchführen müsste.

Quelle: Der Standard

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