Khartum. Tausende von Demonstrierenden sind in der sudanesischen Hauptstadt auf die Straße gegangen, einen Tag nachdem neun Menschen bei Demonstrationen gegen die herrschenden Generäle des Landes getötet wurden.
Seit dem Staatsstreich am 25. Oktober vergangenen Jahres kommt der Sudan nicht zur Ruhe, fast wöchentlich wird das Land von Protesten erschüttert wird. Die sudanesischen Militärbehörden haben die Proteste mit einer tödlichen Niederschlagung beantwortet, bei der bisher 113 Menschen, darunter 18 Kinder, getötet wurden.
In und um Khartum fanden am Freitag große Trauermärsche für einige der am Vortag Getöteten statt, während sich andere nach den Morgengebeten in Moscheen in der Hauptstadt des Landes versammelten. Im Internet wurden Fotos der Toten veröffentlicht, in einigen Fällen in dem Bemühen, sie zu identifizieren.
Das sudanesische Ärztekomitee, eine medizinische Gruppe, die die Opfer von Demonstrationen überwacht, berichtete, dass Sicherheitskräfte während der Kundgebungen am Donnerstag in oder bei Khartum neun Menschen, darunter ein Kind, erschossen.
Die Demonstrationen fielen mit weitreichenden Störungen des Internets zusammen. Internetbeobachter und Aktivisten haben berichtet, dass die Regierung die Kommunikation lahmgelegt hat, um Versammlungen zu verhindern und die Verbreitung von Nachrichten an Tagen zu verlangsamen, an denen eine große Protestbeteiligung erwartet wird.
Beides ist nichts Neues und die Repressionen gegen die Protestierenden nehmen weiter zu. Sie führen aber gleichzeitig offenbar nicht zum erhofften Ziel, die Proteste gegen den Putsch gehen weiter.
Quelle: Al Jazeera News