HomeInternationalesErneut Massenproteste im Sudan

Erneut Massenproteste im Sudan

Die Massenproteste im Sudan werden vom Militär weiterhin brutal bekämpft, es gibt Tote und Verletzte. Die Kommunistische Partei des Sudan ruft zur Bildung eines „Einheitlichen Zentrums für einen umfassenden radikalen Wandel zur Erreichung von Frieden, Gerechtigkeit und Einheit“ auf.

Khartum/Sudan. In den vergangenen Tagen ist es im Sudan erneut zu Massenprotesten für eine demokratisch gewählte Regierung gekommen. Vor 8 Monaten hat das Militär gegen die zivile Regierung des Landes geputscht, seitdem kommt es immer wieder zu Protesten demokratischer und revolutionärer Kräfte. Die Kommunistische Partei des Sudans berichtet, dass seit 30. Juni Millionen von Menschen auf die Straße gingen und immer noch gehen. Immer wieder kommt es dabei zu Zusammenstößen zwischen revolutionären Kräften und dem Sicherheitsapparat.

In der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli wurde auch die Parteizentrale der KP von Sicherheitskräften belagert, nachdem sich Revolutionärinnen und Revolutionäre dorthin zurückgezogen hatten. Die Sicherheitskräfte beschossen das Gebäude mit Blend- und Tränengasgranaten. Mehrere Menschen wurden verletzt und es kam zu Erstickungsanfällen. Bei den Protesten hatten Sicherheitskräfte 9 Menschen getötet und mehr als 600 verletzt.

Am Montag bot Armeechef Abdel Fattah al-Burha überraschend an, Platz für eine zivile Regierung zu machen. Sowohl die Kräfte für Freiheit und Wandel (FFC), die vor dem Militärputsch die zivile Regierung stellten, als auch die Kommunistische Partei des Sudan wiesen sein Angebot allerdings zurück.

KP gegen „partnerschaftliche Herrschaft“ mit dem Militär

Die FFC erklärte, dass es sich um ein taktisches Manöver des Militärs angesichts der tagelangen Massenprotestehandeln würde. Die FFC richtete außerdem ein Angebot zur Bildung einer gemeinsamen zivilen Front zum Sturz des Putschregimes in zwei Wochen durch einen Generalstreik an die Kommunistische Partei.

Die KP des Sudan hat das Angebot zurückgewiesen. Sie begründete ihre Ablehnung damit, dass die FFC auf eine partnerschaftliche Herrschaft des Militärs und einer zivilen Regierung abziele, wie es vor dem Putsch am 25. Oktober existierte.

Die Kommunistische Partei des Sudan ruft stattdessen zur Bildung eines „Einheitlichen Zentrums für einen umfassenden radikalen Wandel zur Erreichung von Frieden, Gerechtigkeit und Einheit“ auf. Dieses soll politischen Parteien, Gewerkschaften und den Komitees und Organisationen, die von den Massen geschaffen wurden, um die revolutionäre Bewegung für einen radikalen Wandel anzuführen, offen stehen.

Quelle: Solidnet/AJ/Sudan Tribune

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