Mit der Überwindung des Putschregimes und der Amtseinführung von Luis Arce kann Ex-Präsident Evo Morales aus Argentinien nach Bolivien zurückkehren.
La Paz/Buenos Aires. Nach der Angelobung des neuen bolivianischen Präsidenten Luis Arce von der „Bewegung zum Sozialismus“ (Movimiento al Socialismo, MAS) am 8. November ist nun auch deren Parteivorsitzender, der frühere Präsident Evo Morales, aus dem Exil zurückgekehrt. Durch den Putsch der reaktionären Kräfte der Oligarchie und der Militärführung war Morales vor ziemlich genau einem Jahr zur Flucht ins Ausland gezwungen worden. Zuerst hielt er sich in Mexiko, dann in Argentinien auf. In der Zwischenzeit hatten die Putschisten gegen ihn einen Haftbefehl wegen „Terrorismus“ erlassen und ein Kopfgeld von 50.000 Dollar ausgesetzt. Doch bei den Wahlen am 18. Oktober erteilte die Bevölkerung Boliviens den Putschisten eine klare Absage: Arce gewann bereits in der ersten Runde die Präsidentschaftswahl mit über 55 Prozent der Stimmen, die MAS erreichte in beiden Parlamentskammern eine deutliche absolute Mehrheit der Mandate.
Die Pläne der reichen weißen Oberschicht sowie des US-Imperialismus sind damit vorerst gescheitert, doch besteht weiterhin die Gefahr abermaliger Angriffe auf die demokratische und emanzipatorische Bewegung, die v.a. von indigenen und ärmeren Bevölkerungsschichten getragen wird. Die nunmehrige Rückkehr von Morales soll zur Unterstützung der MAS beitragen – diese wurde möglich, nachdem der Oberste Gerichtshof Boliviens den willkürlichen Haftbefehl des zwischenzeitlichen Putschregimes aufgehoben hatte. Alberto Fernández, der peronistische Präsident Argentiniens, geleitete Morales am gestrigen Montag persönlich an die argentinisch-bolivianische Grenze, in den folgenden Tagen will Morales ins zentrale Cochabamba marschieren – dies dürfte zu einem Triumphzug werden. Die linken, sozialistischen und kommunistischen Kräfte müssen jedoch wachsam bleiben: Die Klassenkämpfe und die imperialistischen Einmischungen werden fortgesetzt werden.
Quelle: Kurier